Doubletime: Mit Manuellsen zum Idiotentest

Fragwürdiger Nebenerwerb

Ja, schon klar. Jede*r muss irgendwie über die Runden kommen. Manche suchen sich aber doch ... fragwürdigere Nebenerwerbs-Möglichkeiten aus als andere. Manuellsen zum Beispiel, der scheint sich da auf ein nicht unbedingt lupenreines Business eingelassen zu haben. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt jedenfalls wegen gewerbsmäßigen Betrugs und wegen Urkundenfälschung.

Dass die Polizei im Zuge dessen auch Manuellsens Wohnung durchstöberte, kam so nach und nach ans Licht. Zunächst war in Berichten immer nur von einem "44-jährigen Mülheimer" die Rede. Mr. Rap fasst uns den Bumms mal eben zusammen:

Kurz gesagt: Es sieht alles danach aus, als habe Manuellsen bei einem Unternehmen namens MPU King die Finger im Spiel, das Beistand bei medizinisch-psychologischen Untersuchungen anbietet, wie man sie zu absolvieren hat, wenn man etwa infolge von Alkohol- oder Drohenkonsums seinen Führerschein verloren hat, gerne als "Idiotentest" geschmäht. Die Dienstleistung besteht, wenn ich das richtig verstehe, darin, die nötigen medizinischen Gutachten und Abstinenznachweise zu beschaffen. Das scheint bei MPU King nicht mit rechten Dingen zugegangen zu sein. Oder zumindest nicht immer: In mindestens zehn Fällen habe es Ungereimtheiten gegeben, man munkelt allerdings, dass das nur die Spitze des Eisbergs sein könnte.

Manuellsen, der zwischenzeitlich selbst eine MPU King-Filiale betrieben habe, steht als Mittäter im Zentrum der Ermittlungen. Angeblich habe er am Vertrieb der gefälschten Dokumente mitgewirkt und dabei ordentlich abkassiert. Sollte sich das alles bewahrheiten, drohen Haftstrafen zwischen einem halben und zehn Jahren. Bis dahin gilt, man muss es ja immer wieder sagen, die Unschuldsvermutung.

Bin trotzdem regelmäßig beeindruckt, wie gerade die Leute, die unentwegt von Ehre reden, ständig mit dem Gesetz in Konflikt geraten können.

Immerhin scheint bei Manuellsen so eine Art Selbsterkenntnis einzusetzen, wenn auch wahrscheinlich unterbewusst: