Doubletime: Nick Cannons Millionen-Klöten

Ski Mask The Slumped God

Abschließend möchte ich noch kurz ein paar Worte zum jüngst erschienen Comeback-Album von Ski Mask The Slump God verlieren. Ich war lange der Überzeugung, dass in diesem Mann ein wirklich starkes Projekt steckt. Aber nach sechs Jahren Wartezeit und diesem Ergebnis, muss ich mir wahrscheinlich eingestehen, dass ich mit dieser Annahme ziemlich auf dem Holzweg war.

Versteht mich nicht falsch, "11th Dimension" ist kein Totalausfall. Aber Ski zeigt hier so wenig artistisches Wachstum oder überhaupt den Willen, ein kohärentes Projekt auf die Beine zu stellen, dass es sogar eher einen Rückschritt von seinem schon ziemlich unaufgeräumten Debüt-Album "Stokely" darstellt, als dass es ein neues Kapitel für seine Karriere einläuten würde.

Inmitten dieser 21 Songs, von denen sich ein gutes Drittel wie Demos anfühlt, finden sich ein paar Juwelen. Der Beat von "Earwax" ist großartig, Skis Back and Forth mit Juice WRLD auf "Wake Up!" funktioniert immer noch ziemlich gut, "Jump" dreht kurz den Hype auf Overdrive und schlägt in die hyperaktive Missy Elliot-Kerbe, die er hier viel zu wenig bedient. Selbst einige der vorsichtigen Experimente, an die sich Ski herantraut, gehen ganz ordentlich über die Bühne. "Let It Breathe" erfüllt seinen Zweck als entschleunigter Kopfnicker und "WDYM" als melancholischer R'n'B-Crooner.

Das Problem liegt bei all dem Fluff dazwischen. Bis auf wenige Ausnahmen klingen die Instrumentals veraltet und Skis Performance etwas zahnlos. Er rappt immer noch gut, aber weniger exzentrisch. Ohne die Adlibs und Flowexperimente seiner alten Songs geht sein Charisma inmitten vieler dieser Billig-Beats vollkommen verloren. Was dazu führt, dass die immer gleiche Formel in über zwanzig unausgegoren Ausführungen irgendwann einfach komplett ihren Geschmack verliert.

Wie gesagt, als Mixtape zwischen zwei vollwertigen Projekten ginge dieses Album vollkommen in Ordnung. Nach sechs Jahren Absenz ist es allerdings deutlich zu wenig, um weiterhin relevant zu bleiben.

Anspieltipp: "Earwax", "Jump", "WDYM", "Tuk-Tuk"