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Audio ist back

Eine der erfreulichen Sachen des Jahres ist jetzt schon dieses Soloalbum von Audio88. Der ist allein unterwegs ja immer ziemlich unterhaltsam, aber "Böse Wörter" hat für mich endlich wieder die Balance gefunden, die "Der Letzte Idiot" für mich damals so besonders gemacht hat.

Ich habe ja lange zu identifizieren versucht, warum jüngere Audio & Yassin-Tapes mir nicht mehr so viel gegeben haben. Und ich glaube, ich habe meine Begründung in "Schlechtes Gewissen" gefunden. Ihr erinnert euch noch an diese Single von "Todesliste"? Ich glaube das Problem, das stellvertretend für diese ganze Ära ihrer Arbeit steht, war, dass sie graduell ihr borniertes Meckerliesen-Dasein als wichtigen Aktivismus missverstanden haben.

Aber auch, wenn ich inhaltlich mit allem mitgehe: Ihre Musik war nie interessant als Protestrap, sondern immer nur als Charakterstudie ihrer selbst. Und inbesondere Audio ist gut, nicht als Teil eines Twitter-Diskurs oder als Gag-Schreiber, sondern als jemand, der diese komplette, bannende Überforderung mit dem Leben und anderen Menschen wunderbar durch den eigenen Zorn und die eigene Missgunst filtern kann. Will sagen: "Böse Wörter" ist endlich wieder Charakterstudie und Bukowski-Suff-Rap. Die Punchline-Tracks sind dreckig, die persönlichen Tracks gehen unter die Haut. Bitte mehr davon!

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