Doubletime-Rückblick: Bienen, Beef und Felix Blume

Juli: Storys

Yo Mama Fromm: Wuäh. Was das Geschehen abseits der Veröffentlichungslisten angeht, hätte ich mir im Juli ein Sommerloch von Herzen gewünscht. Statt dessen wurden wir zugeschissen mit täglich drei Updates über den Stand der Dinge im Beef zwischen Kollegah-Schützling Jigzaw und Samarita (dessen Namen ich vor diesem Schmierentheater noch nie gehört hatte, und danach auch nicht mehr). Das gipfelte in der Veröffentlichung eines Sextapes, das angeblich Jigzaw zugange mit Samaritas Mutter dokumentiert. Sagte ichs schon? Wuäh! So lange noch Typen rumlaufen, die "Ischfickdeinmutter" für die ultimative und obendrein für eine kreative Punchline halten (wovon Jigzaws gar nicht mal so gutes Album "Jiggi" leider mehr als nur ein Liedchen sang) und zur Demütigung des Gegners irgendwelche Fickfilmchen herzeigen, ohne sich einen Scheiß darum zu scheren, dass die beteiligte Frau da vielleicht auch ein Wörtchen mitzureden gehabt hätte, und so lange diese ganze unappetitliche 187-Blase sich für ihre verbalen und handgreiflichen Ausfälle Frauen gegenüber noch feiert und feiern lässt, so lange sind wir mit der Sexismusdiskussion halt einfach wirklich noch nicht durch. Das Fiasko namens Hype-Awards zu rekapitulieren, das halte ich jetzt nicht auch noch aus. Gölz, übernehmen Sie doch mal bitte!

Dieser Yannik™: Wirklich ein Deutschrap-Monat zum Abgewöhnen, wenn die Hype-Awards das erbaulichste Happening der Szene zu sein scheinen. Im Grunde ist darüber auch schon alles gesagt worden, das zu sagen ist. Eine Veranstaltung aus purem Chaos, überforderte Moderation, unvorbereitete Gäste, ein Publikum, das kein Bock hatte, und eine alles in allem sehr fragwürdige Organisation machten die neue Awardshow für Hip Hop zu einem der schrägsten Ereignisse des Jahres. Hier lief wirklich alles schief, das schief laufen konnte, und so ebbte dieser Juli ab mit einer Mischung aus dummem Mist und dummem Mist mit witzigen Memes. Aber im Vergleich zu diesem Jigzaw-Höhlenmenschen und der 187 Straßenbande gibt es hier eben auch nichts zu loben. Ein wahrlich glorreicher Monat für diesen Deutschrap.