Album des Monats Juli / International

Yo Mama Fromm: Alle Welt hat Clipse gehört, im Juli. Ich ja auch. Aber völlig geflasht hat mich Kae Tempest, und das, obwohl ich an dieser Stelle eigentlich gar keine Erwartungen hatte. Tempest hat schon immer gute Alben gemacht, an denen ich vom Kopf her nichts auszusetzen fand. Das war alles gut, hat mich aber irgendwie nicht berührt. Keine Ahnung, vielleicht lag es an diesem unterschwelligen Slam Poetry-Vibe ... ich weiß es nicht. "Self Titled" war jedenfalls das Gegenteil von "nicht berührt". Das Ding hat mich um- und mit sich gerissen und völlig zermalmt wieder ausgespuckt. Album des Jahres, sagte ich im Juli. Jetzt, im Dezember, sag' ich: Album des Jahres.
Dieser Yannik™: Stimmt, das sollte ich (hehe) auch mal noch hören. Clipse ist interessant, weil das Album universell gesehen ziemlich cool ist. Trotzdem finde ich die Fans der Platte manchmal befremdlich. Wie selbstverständlich die irgendwelche Treppchen-Platzierungen für das Projekt einfordern! Irgendein Magazin, das es auf einen schändlichen Platz elf der Jahresendliste gesetzt hat? Gehört niedergebrannt. Pitchfork hat es sogar aus der Jahresendliste rausgelassen? Ketzerei. Sogar zu uns wurde neulich irgendwo geschrieben, man könne uns nicht ernstnehmen, weil Clipse und OG Lu die gleiche Wertung bekommen hätten. Ihr merkt schon: Das Album cool finden? Zu wenig. Alles unter strahlendster Höchstwertung und einem schmatzenden Blowjob ist gegenüber zwei Onkels, die kreativ über Koks rappen, kränkendste Majestätsbeleidigung.
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