APRIL: STORYS
Freshman Mirco: Die Echos der Watschen aus dem März hallen auch im April noch leise nach. Überraschung: Pocher, ein Comedian, der sich gerne über andere lustig macht, kann es nicht abhaben, wenn sich andere über ihn lustig machen. In dem gemeinsamen Podcast mit seiner Frau übte er deshalb für seine Verhältnisse ausgesprochen zahme Kritik an Sido und Gzuz, denen Fatcomedy mit seiner Klatsche offenbar einen Kindheitstraum erfüllte. Will Smiths Traum von einem weiteren Oscar hat sich dafür fürs Erste erledigt. Nachdem er gegen Chris Rock ausholte, watschte die Industrie zurück. Netflix legte anstehende Projekte erstmals auf Ice, und Smith selbst trat als Reaktion aus der Oscar-Academy aus. Was soll man dazu noch sagen? Karma is a bitch.
Dieser Yannik™: Von allen Geschichten, die in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit bekommen haben, ist die Will Smith-Ohrfeige glaube ich die, von der ich mir am meisten wünsche, dass sie wieder in Vergessenheit gerät. Will Smith ist mir auf der einen Seite völlig egal, auf der andere Seite hat dieses Gespräch einfach absolut keinen hilfreichen oder sinnvollen Diskurs von irgendeiner Seite produziert. Moving on!
Was mich persönlich mehr interessiert: Xavier Naidoo hat sich für die vielen Fuck-Ups in seinen letzten Jahren entschuldigt. Abgenommen hat es ihm keiner, Telegram-Gruppen sendeten schon die "Blinzel dreimal, wenn du gegen deinen Willen festgehalten wirst"-Nachrichten aus. Ob sich tatsächlich etwas an seinem Verhalten geändert hat oder nicht, zumindest war es den Rest des Jahres angenehm still um ihn.
Yo Grandma Fromm: Ja, das war wirklich das Gute daran. Ich hatte echt schon befürchtet, dass er mit dieser Kehrtwende eine Art Comebackversuch einleiten will und dann sofort wieder aus jeder zweiten Hook jault. Gewundert hätte es mich nicht, wenn das Publikum ihn nach diesem komisch-halbherzigen Sorry gleich wieder gnädig aufgenommen hätte, weil "er ist doch unser bester Soulsänger", blabla. Ist zum Glück nicht passiert, meinetwegen kann der auch gerne in der Versenkung bleiben. Ich hoffe, er kriegt dort die Hilfe, die er ganz offensichtlich braucht.
Ich hab' mich im April auch ganz ohne Naidoo gefreut, gewundert und gegruselt. Gefreut, weil das Fangirl in mir halt doch noch nicht ganz tot ist, darüber, dass Ferris MC ein wirklich lesenswertes Buch geschrieben hat. Gewundert, dass es keine weiteren Kreise gezogen hat, dass Kollegah, DER Kollegah, der von sich immerzu behauptet, der Chefbosstexter zu sein, seine Lines aus irgendwelchen Foren klaut. Ist er inzwischen tatsächlich SO egal? Irgendwie schön. Gruseln tu ich mich tatsächlich immer noch, sobald ich an Goonew denke. Eine viel kränkere News als die von seiner Trauerfeier, bei der seine Hinterbliebenen seine Leiche einbalsamiert als Mumie auf eine Clubbühne gestellt haben, ist mir in diesem Jahr nicht untergekommen. Zum Glück. Brrr. Menschen sind seltsam.
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