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Vergewaltigungsvorwürfe gegen Samra

Was wissen wir denn eigentlich? Zunächst einmal so viel: Eine Hamburgerin erhebt schwerste Vorwürfe gegen Samra. Er soll ihr erst sein Studio vorgeführt, sie dann in ein Schlafzimmer gedrängt und dort vergewaltigt haben, berichtete sie ausführlich in mehreren Storys und Posts. Ihr Instagram-Account playgirlnikaa ist derzeit nicht mehr zu erreichen [inzwischen doch wieder, d. Red.], festgehalten wurde die Geschichte jedoch hier:

Von Samras Seite gibt es bisher keinerlei Einlassung zur Sache, auf seiner Instagramseite wurde - wohl aus guten Gründen - die Kommentarfunktion deaktiviert.

Mit rechtlichen Schritten hat Samra nicht zu rechnen, da das mutmaßliche Opfer die Tat nicht zur Anzeige gebracht hat. "Ich kläre grundsätzlich nichts mit der Polizei", stand gestern noch in ihrer Insta-Story zu lesen.

Soweit die Datenlage. Was machen wir also damit? Zum einen erscheint mir die Geschichte, die die Frau da erzählt, absolut plausibel und glaubwürdig. Bin ziemlich sicher, dass es sich genau so zugetragen hat. Zum anderen gilt - und das ist, wie gesagt, aus guten Gründen so - auch für den unsympathischsten Lappen immer noch die Unschuldsvermutung, und das bis zum Beweis seiner Schuld.

Dazu wird es wohl nie kommen, weil der Fall ja - "Ich kläre grundsätzlich nichts mit der Polizei" - nicht zur Anzeige gebracht wurde. Samra hat, sollte er schuldig sein, also mit keinerlei rechtlichen Konsequenzen zu rechnen: Das ist wirklich nur für die zahlreichen Täter, die draußen herumlaufen, ein gutes Signal. Wobei ich auch hier die Opfer verstehen kann, die sich einer weiteren demütigenden Prozedur mit geringen Erfolgsaussichten nicht aussetzen möchten. Trotzdem: Wie sollte sich irgendwas ändern, wenn gegen solche Verbrechen nicht juristisch vorgegangen wird?

Jetzt aber angenommen, Samra ist unschuldig. Möglich wär' das ja. Dann wäre diese Geschichte allerfeinster Rufmord, dem jede Berichterstattung darüber Vorschub leisten würde.

Alter, ich hab' ehrlich keine Ahnung, wie man über so eine Sache fair und journalistisch einigermaßen ausgewogen berichten soll, ohne entweder einem potenziellen Opfer unberechtigterweise die Glaubwürdigkeit abzusprechen oder einen potenziell Unschuldigen vorzuverurteilen. Sagt ihr es mir, bitte!

... finde in der Selbstbeobachtung übrigens sehr schlimm, dass noch nicht einmal ich mich restlos von dem Reflex freimachen kann, zu denken: "Wenn du sagst, du kommst immer wieder in solche Situationen, und dann fährst du wieder mit Typen, die du nicht kennst, in die Pampa - Mensch, Mädchen, lernst du denn nichts dazu?"

Natürlich bedeutet "Nein" auch dann noch "Nein", wenn eine sich als "Playgirl" in Szene setzt. Die Schuld für eine Vergewaltigung liegt ausschließlich beim Täter, immer. Ich komm' aber echt nicht umhin, ihr Verhalten zumindest einigermaßen dumm zu finden.

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