X
Ich wollte hier ja eigentlich aufschreiben, dass ich die neue Ken Car$on nicht so gut wie ihren Vorgänger "Project X" finde, einfach, weil die Beatauswahl ein bisschen monoton ausgefallen ist. Aber grundsätzlich fand ich "X" auch nicht schlecht, ich hab' die stimmige Atmosphäre gemocht, gerade Songs wie "Freestyle 2" und "The End" sind mir cool vorgekommen, das Instrumental im Intro ist außerdem auch ein Vibe. Aber kurz bevor ich diese Meinung in die Welt getragen habe, hat Car$on einen Review-Arschtritt nach dem anderen bekommen. Als sei eine 4.7 auf Pitchfork nicht schon tough genug, haut ihm Anthony Fantano einer seiner extrem seltenen 0/10-Reviews ins Genick. Man unterschätzt dessen Clout ja immer ein wenig, das könnte genuin ein ziemlicher Karriere-Stolperstein sein.
Ich frage mich vor allem, was das jetzt für die ganze Rage-Bewegung bedeutet. Ich habe mich ja auch sehr hinreißen lassen, dem eine Menge Potential zuzuschreiben, und ich bin immer noch der Meinung, dass "Project X" und das letzte Album von Young Kayo ziemlich gute Tapes sind. Aber viele der hochgelobten neuen Soundcloud-Generation brauchen eine Weile (SoFaygo, Summrs) oder überzeugen einfach bisher nicht so ganz auf Albumlänge (so leid es mir tut, aber weder die letzten Tapes von Cochise noch von Yeat haben mich so richtg abgeholt).
Sind die Synth-Bässe und die Pi'erre-Gedächtnisbeats doch zu sehr Gimmick? Oder fehlt einfach ein Innovateur, der jetzt wirklich diesen radikalen nächsten Schritt geht, um etwas Neues aus dem Sound zu schöpfen? Es sind ja wirklich ein paar grundsätzliche Figuren mit der Szene assoziiert. Aber mit jedem unterwältigenden Rage-Tape geht mir ein bisschen der Mut verloren, dass da wirklich viel Funken drinsteckt.
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