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Down in Atlanta

Allerdings heißt "neu" auch nicht immer "gut". Ich weiß zum Beispiel noch nicht so recht, was ich von diesem neuen Feature von Pharrell Williams und Travis Scott halten soll. Erst war ich ziemlich euphorisch, dass jemand Travis einmal eine neue Facette entlocken will. Vor allem, weil dessen erster Prä-Album-Song "Cash In Cash Out" mit Tyler The Creator und 21 Savage eine Riesenmenge Bock gemacht hat. Aber dieses Travis-auf-Funk-Zeug? Ich weiß ja nicht.

"Down In Atlanta" klingt dabei überhaupt nicht mies. Die Produktion hat einen angenehmen Groove, verausgabt sich damit aber auch nicht. Den Night-Drive-Vibe mit den unterschwelligen Synths gegen Ende und dem blubbernden, sexy Basslauf kann man sich durchaus vorstellen. Es hat mich nur ziemlich hart auf die Frage gestoßen: Was will man eigentlich mit Travis als Performer? Seit seinem Debüt gibt es so viele Artists, unter anderem auf seinem eigenen Label, die diese Art Autotune-Vocals deutlich besser und interessanter als er machen. Textlich und in Sachen Flow gibt es da entsprechend wenig zu holen.

Das heißt, eigentlich interessiert er mich vor allem als Kurator für seine eigenen Alben, weil er da immer wieder einen guten dafür Riecher beweist, interessante musikalische Ideen zusammenzustellen. Wäre dieser Song irgendwo auf seinem Album, hätte ich ihn bestimmt auch mindestens ganz gut gefunden. So überschattet der Gedanke, was ein anderer Performer wohl mit demselben Beat gemacht hätte, ein bisschen, was ich tatsächlich mit dem Song in der Hand habe.

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