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Stop Making Children Famous

Vom jungen Rotzlöffel zum noch jüngeren Playboy. Es scheint erschreckenderweise wirklich der Moment gekommen, an dem Data Luv als Künstler für voll genommen wird. Für "Overnight" hat er sich nämlich nicht nur ein Reezy-Feature ergaunert, bei den Kollegen von HipHop.de zieren die beiden sogar das Cover ihrer wöchentlichen Groove Attack-Playlist. Wieso? Wüsste ich auch gerne. Am Erfolg der Single kann es schlecht liegen, die hat schließlich noch nicht mal die 100.000 Views-Marke geknackt. Ist der Song also womöglich gar nicht mal so ...

Doch, ist er. Auch ein akzeptables Reezy-Feature täuscht nicht darüber hinweg, dass der 16-Jährige nach wie vor wie wie ein Kind klingt, das verzweifelt seinen Mentor Ufo361 imitiert. Im Argument, dass Data Luvs Musik auch nicht viel schlechter sei als der Rest der Modus Mio Playlist, steckt zwar durchaus ein Körnchen Wahrheit, es spricht aber aber eher gegen jenen Rest und keineswegs für ihn. Auch wenn all die Capital Bras, Summer Cems und selbst Ufos dieser Welt bestimmt nicht zur deutschen Sprechgesang-Speerspitze gehören, so bilden Künstler wie Data Luv mit großem Abstand den Bodensatz.

Neben der nicht vorhandenen kreativen Eigeninitiative sind es vor allem die Lyrics, mit denen sich der Berliner selbst ins Abseits schießt. In einem Genre, in dem sich fast alles um Sex, Drugs and Violence dreht, wird es ganz schnell absurd und unangenehm wenn ein minderjähriger diese Perspektive einnnimmt. "Sie sagt Data, bitte mach mir eine Family" folgt auf "Ja sie ist so alt, könnte meine Oma sein". Der Junge sollte eigentlich gerade die Schulbank drücken, sich mit Freunden heimlich besaufen und Pimmel-Witze machen, stattdessen rappt er darüber, dass eine erwachsene Frau von ihm (einem 16-jährigen!) ein Kind will, und wird dafür auch noch gefeiert.

Wenn die grauenhafte Musik nicht schon Grund genug ist, ihn links liegen zu lassen, dann doch bitte das.

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