"Space Is The Place"
Fangen wir aber mit seinem wohl prominentesten Song an, dem ikonischen "Space Is The Place", dem vielleicht epochalsten Stück der Space Jazz-Schule, das in seinen zwanzig Minuten Laufzeit bestimmt ein paar interessante Momente bietet. Und Tatsache, zwei größere Namen haben das Ding geflippt, einer sogar in Deutschland.
Auf ihrem Debüt-Mixtape "Exmilitary" haben die Death Grips sich an "Space Is The Place" bedient. Es ist ein subtiles, nicht wahnsinnig prominentes Sample, weil der Song in klassischer Manier der Band sowieso in absolutem Chaos versinkt. Aber doch, da ist der einsteigende Moog-Synthesizer. Cool hieran, ist dass Sun Ra im Gegensatz zu vielen anderen Jazz-Musikern eine Affinität für moderne Klänge hat, verzerrte, analoge Synthesizer kommen öfter bei ihm vor. An seinem Soundpool können also sogar Hip Hop-Futuristen wie diese Gruppe noch etwas Interessantes finden.
Genau diese Stelle wurde genau im Vorjahr übrigens auch von Deutschlands very own Dexter geflippt. Auch der hat sich die aufsteigenden Synth-Sounds am Anfang geschnappt, um sie für den Beatbreak ab 1:11 sehr viel rhythmischer und perkussiver einzusetzen. Ein bisschen traurig bin ich schon, dass sich auf den ersten Blick niemand finden ließ, der sich auf die Vocals in "Space Is The Place" eingelassen hat, aber dass allein die Textur des Songs prominente Fans hat, ist ja auch schon spannend.
Aber am Ende ist "Space Is The Place" ja nicht nur ein Song oder ein Album, sondern auch Beiwerk für einen ziemlich ikonischen Film, in dem Sun Ra persönlich am Anfang eine kleine Rede über den schwarzen Mann und den Kosmos hält. Die wiederum hat ein paar Mal ihren Weg in den Hip Hop gefunden, zum Beispiel - und prominenter geht es wohl nicht - auf einem Song von MF Dooms "Madvillainy". Skippt man dort nach 0:57 und 2:00, bekommt man Sun Ra zu hören - und ihn sogar genamedroppt.
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