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Danger Man

Weniger diplomatisch gehen wir an diese Nummer hier heran. Ich habe ja seinerzeit versucht, das aktuelle Danger Dan-Album "Das Ist Alles Von Der Kunstfreiheit Gedeckt" zu reviewen. Und auch, wenn ich inhaltlich immer noch hinter einem Gros meiner Punkte stehe, habe ich rückblickend doch irgendwie das Gefühl, es vergeigt zu haben. Ich glaube, ich habe meine Sympathien falsch eingeschätzt. Denn ich wollte das Tape als ein großes politisches Konzeptalbum sehen, auf dem der Mann wirklich das Antilopen-Konzept des trojanischen Pferdes in die Tat umsetzt. Reale linke Polit-Edge im zahmen Liedermacher-Gewand, genau wie der Titeltrack.

Dass es dann trotz soliden Songwritings, starken Konzepts und ein paar originellen Texten für mich nicht funktioniert hat, das habe ich irgendwie zusammenrationalisieren wollen. Es konnte nämlich auf keinen Fall möglich sein, dass einer meiner liebsten Alt-Rap-Edgeboys sich auf den Weg in die Pipeline zum Alibi-politischen Gefälligkeitsmusiker macht. Dafür ist der Mann doch zu cool und Songs wie "Kunstfreiheit" oder das (eigentlich viel bessere) "Lauf Davon" sind zu stark, oder?

Aber jup, hier sind wir. "Antilopen Geldwäsche", und der Typ steht mit der institutionalisierten Inzest-Hölle des deutschen Indie-Pops im Hinterzimmer von Prinz Pis geschmackvoll eingerichteter Wohnung (vermutlich) und macht so arglistig kantenlosen Gefälligkeits-Pop mit motherfucking Max Herre, dass man LEA auf diesen Song hätte packen können, und es wäre auch gerade erst egal gewesen. Was ist da los? Sind die jetzt auch mit echten Instrumenten am Start? Und wenn ja, warum brauchen wir so viele bedeutungsschwanger dreinblickende Dudebros, um dieses Fitzelchen von einem Rinnsal von Begleitmusik zusammenzuklampfen? Haben wir nicht Sampler und Drum Machines erfunden, um solche Circlejerks vermeiden zu können? Ganz schlimm. Ganz, ganz schlimm.

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