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Nina Nina

Apropos Indie-Fühlis: Die sind für Nina Chuba ja schon lange kein Fremdwort mehr. Auch wenn die Dame mittlerweile deutschlandweit Arenen füllt, kommt bei ihr immer mal wieder der gleiche Songwriter-Stallgeruch der Szene durch, der einem auf Songs von Schmyt, Jeremias und Levin Liam emotionale Raufasertapete als melancholische Prosa verkaufen möchte.

Ja, Chuba hat ein wenig mehr Chuzpe und scheut nicht vor musikalischen Gesten zurück, die eine Nummer größer sind, als das übliche auf Bedroom-Pop getrimmte emotionale Nirvana. Aber nur selten reicht das aus, um wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. "Fata Morgana" liefert dafür wieder ein gutes Beispiel. Der Song geht weg vom sommerlichen Seeed-Worship, schlägt ernste Töne an und holt dafür die schwarzen Klamotten und die E-Gitarren aus dem Koffer.

Das ist schon alles ganz nett. Die Outfits, das Video, die Hook: Chuba hat Star-Appeal, und das klingt auch nach Musik, die es verdient hat, in großen Stadien performt und von kreischenden Fans mitgeschrien zu werden. Nur weckt es in mir keinerlei Bedürfnis, Teil davon zu sein. Dafür klingt es einerseits einfach immer noch einen Tick zu kalkuliert, um richtig zu slappen, und gleichzeitig zu steril, um mich emotional zu kitzeln.

Ich glaube auch nicht, dass sich das mit ihrem nächsten Release ändern wird, aber dem Ganzen trotzdem mal ein Ohr zu leihen, kann ja nicht schaden. Am 6. Dezember erscheint ihre EP "Farbenblind".


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