Verpufft
Wenn man ChatGPT fragen würde, was denn das Gegenteil von Nina Chuba sei, würde es mich nicht wundern, wenn es mir Kolja Goldstein als Ergebnis ausspuckt. Eigentlich habe ich mittlerweile oft genug vergeblich versucht, mit seiner Musik warm zu werden, um hier nicht länger darüber reden zu wollen. Aber wenn Soufian den Mann für einen gemeinsamen Song ins Studio schleift, riskiere ich seinetwegen gerne noch ein Ohr.
Siehe da, es bestätigt sich, was mir eh klar war: Kolja Goldsteins Art zu rappen geht mir mit jedem Song, den ich von ihm höre, ein wenig mehr auf den Sack. Brudi, nur weil du schreist wie ein Neandertaler, kauf' ich dir den vorgerappten Wikipedia-Eintrag von irgendeinem Kartell-Mord nicht eher ab. "Ich gehör' zu den Jungs, die Gesicht nicht zeigt": Is' klar, deswegen hältst du selbiges auch bei jeder sich dir bietenden Möglichkeit in HD-Auflösung vor eine Kamera.
... und Soufian? Der macht das, was er seit Jahren macht: heißhungrig flowen mit meist eher überschaubarem Inhalt. "Schall & Rauch" markiert dahingehend jedoch auch eher einen seiner schlechteren Tage. Die Hook klingt, als hätte man sie fast genau so auf seinem letzten Tape schon einmal gehört, und ein ganz solider Verse reißt das Ruder dann final auch nicht herum. Schade, ich bin mir nach wie vor sicher, dass in dem Jungen ein Album auf "Russisch Roulette"-Level steckt. Aber das nächste wird es voraussichtlich eher nicht.
1 Kommentar
Also bei Kolja gebe ich dir leider recht. Art & Design hat mich geflasht und ich habe mir auch mehr gehofft aber er entpuppte sich als Luftpumpe. Die Realness ist mir allerdings Wumpe. Das ist für mich der absolut Schwachsinnig darüber zu diskutieren, ob die Rapper jetzt alle Koks verkaufen oder nicht. „Ein Gangster-Rapper ist kein Gangster oder ist ein Müllmann etwa Müll“ haben da, wenn ich mich nicht irre, Huss & Hodn da ganz treffend zu gerappt. Aber mal was anderes, hier wird jeder Müll mit einer Rezension bedacht, aber Soufians Rufftapes nicht? Sehr schade.