Mausgrau
Von Berlin nach Frankfurt, wo Liz sich mit "Main Grau" in gänzlich neue Gefilde traut und das erstaunlich souverän über die Bühne bringt. Nach zahlreichen eher misslungenen Pop-Experimenten und kitschigen Love-Songs hätte ich nicht erwartet, dass die Hessin eine Ballade wie diese so unverkrampft verkaufen kann.
Natürlich hört man ihrer Stimme an, dass sie keine gelernte Sängerin ist, aber diese Ecken und Kanten in ihrer Perfomance machen das Pathos der Klavieruntermalung wesentlich leichter verdaulich und verleihen dem ganzen Song Authentizität. Liz klingt müde, man kauft ihr die Einsamkeit, die Depression und die Hassliebe zu ihrer alten Heimat ab. Auch der Rap-Verse verpackt diese Stimmung in trübe Bilder.
Auf textlicher Ebene mag noch ein wenig Luft nach oben sein, aber nachdem ich Liz nach einer ganzen Reihe eher enttäuschenden Materials ein wenig aus den Augen verloren hatte, macht mich das hier durchaus neugierig auf ihre nächste Platte. Die heißt "Amy Winehouze" und soll am 13. Oktober erscheinen.
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