HP4: Glaive
Wer ist das? Wenn es jetzt gerade einen Mainstream-Kandidaten gibt, dann ist es Glaive. Dieser Teenager aus Florida hat momentan den besten Labeldeal und sogar schon einen Lyrical Lemonade-Cosign in der Tasche. Die Gründe wirken offensichtlich: Er hat den Look, die Stimme und er erwischt jeden Trend gleichzeitig im Moment. Die angsty Delivery, die expressiven Sadboy-Lyrics, die farbenfrohe Produktion. Wenn dieser Junge nur einmal die Gunst der TikTok-Götter abbekommt, dann ist er ein gemachter Mann und hat einen Hit in der Tasche.
Was ist der Hyperpop-Entwurf? In Interviews hat er darüber gesprochen, dass ihn nach einer Emo-Trap-Sozialisierung der Erstkontakt mit den 100 Gecs so richtig musikalisch radikalisiert habe. Das Muster ihrer frei fließenden Genre-Hybridisierung in Kombination mit der Fähigkeit, trotzdem jedem noch so bescheuerten Stunt eine Pop-freundliche Hook abzugewinnen, um genau zu sein. Glaive hat zwar weniger Biss und Mut zum wirklich Verrückten, dafür hilft die Formel ihm, alle gerade populären Trends smooth in ein sauberes Endprodukt zu formen.
Gibt es Projekte? Wenn ja, taugen die? "All Dogs Go To Heaven" heißt sein erstes kommerzielles Projekt. Das produziert genau das, was ich gerade beschrieben habe - eine runde, aber trotzdem futuristisch klingende Fusion aus Emo-Trap, Pop-Punk, Electronica, alles geeint von Hyperpop-Vocals und schnellen Genre-Umschlägen. Man merkt ihm das junge Alter und die noch nicht ganz vollzogene Entwicklung zwar noch an, aber er wächst an seinen Aufgaben. Das nächste Tape dürfte verdammt spannend sein.
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