Place de Caen
Schauen wir jetzt noch ein paar richtig lohnenswerte Sachen an, bevor wir nach Amerika gucken. Ja, dass Vandalismus hier gut wegkommt: ein Schocker. Aber die Singles für das neue Album waren bisher durch die Bank Killer, und dieser neue Song steht denen in nichts nach:
Viel mehr steht er ihnen sogar noch ein ganzes Stück voran. "Place De Caen" geht weg vom reinen Rappen-Rappen hin zu einem autobiographischen Stück, das über seine Erfahrungen mit Vertreibung und politischer Verfolgung erzählt, die er mit seinen Eltern im ehemals geteilten Deutschland gemacht hat. Es ist ein schonungsloser Track, der sich nicht groß mit langwierigem Kontext oder politischen Allgemeinplätzen aufhält, sondern direkt mit dem chirurgischen Küchenmesser die Eigenpsychoanalyse aufschneidet. Welche Erinnerungen kommen ins Gedächtnis, welche tun besonders weh?
"Place De Caen" ist ein Song wie eine Therapie-Session. Mehr noch, wie man sich erhoffen würde, dass eine Therapie-Session in einer idealen Welt ablaufen würde. Er ist herzzerreißend, aufwühlend, dabei aber gleichermaßen analytisch und ruhig. Kein Tearjerker, nur eine Rekonstruktion. Aber eine, die so viel Einblick in einen Menschen gibt, wie es musikalisch nur Rapmusik in ihren besten Momenten bieten kann. Die Vorgeschichte erzählt er übrigens auf diesem Song von 2012:
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