Sohn des Friedens
Farid Bang kann jetzt gleich wieder für die Überleitung zum nächsten Thema herhalten, schließlich hat er mit seiner viel diskutierten JBG3-Zeile eine Debatte über Antisemitismus im Deutschrap losgetreten. Ein Thema, zu dem Ben Salomo allzeit reichlich zu sagen hat: Er schrieb in seiner Autobiografie "Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens" über seine Erfahrungen mit Judenhass in Deutschland. Darüber sprach nun auch mit dem Spiegel:
"Ich will kein Schwarzmaler sein, aber wenn der deutschen Politik nicht bald was einfällt, um diese Narrative zurückzudrängen, dann sehe ich innerhalb von fünf bis zehn Jahren eine Situation auf Deutschland zukommen, in der ein Exodus stattfinden wird - wie bei den Juden in Frankreich, von denen bereits derzeit einige das Land verlassen. Und es wird dann auch zu Übergriffen wie dort kommen, bei denen Juden sterben. Schon jetzt denken einige darüber nach, Deutschland zu verlassen."
Für die Entwicklung macht er auch antisemitische Strömungen im deutschen Hip Hop mitverantwortlich: "Das eigentlich Gefährliche ist aber, dass der Deutschrap den Antisemitismus in der eigenen Szene nicht erkennt - und die Gesellschaft den Einfluss des Hip Hops unterschätzt. Es gibt Leute, die Mitte dreißig sind und seit mehr als fünfzehn Jahren mit diesen Inhalten aufgewachsen sind. Leute, die vorher vielleicht überhaupt nicht mit Judenhass sozialisiert wurden, aber die nun einige Vorurteile für sich übernommen haben. Und es fehlt eine Idee, wie man das auf breiter Ebene zurückdrängen kann."
5 Kommentare
Cover aua.
geschmack, fehlanzeige.
Salomo ist ein cooler Dude mit guten Ansichten, widerspricht sich aber doch auch etwas selber. Er hat bei Rap am Mittwoch viel zu viel durchgehen lassen um jetzt Hip Hop einer Mitschuld zu geben. Das diese berechtigt ist, will ich gar nicht von der Hand weisen, aber wo waren diese Aussagen als er diesem Schwachsinn unter dem Deckmantel des Battleraps eine Plattform gegeben hat? Dennoch sagt er viele wichtige Dinge, sollte man nicht außer acht lassen.
Da isser, der erhobene Zeigefinger. Nein Danke.
Musste erst die Echo-Debatte ins Land ziehen, um damit Aufmerksamkeit und Interesse (in Form von Zuhörern und Verlagen) für diese Thematik entstehen, damit er sein Interesse an der Aufklärung entdecken konnte, oder was hat ihn all die Jahre von dieser "Herzensangelegenheit" abgehalten?