Berufsperspektiven
Ich möchte das noch einmal öffentlich sagen, weil es ja echt nicht so wirkt: Ich glaube wirklich von tiefstem Herzen, dass Juse Ju ein supernetter Kerl ist. Sollte ich ihm je über den Weg laufen, wünsche ich, dass er von dieser Kolumne nie gehört hat und wir einfach nett quatschen und einen Kaffee trinken können. Ich wette, ich würde seine Gegenwart und seinen Charakter absolut wertschätzen.
Ich schwöre ja auch, dass der schon gute Musik gemacht hat! "Shibuya Crossing" ist kein schlechtes Album. Aber wie weit jenseits der Selbstparodie ist denn das hier schon wieder? Juse?! Für wen ist das?!
"Bundeskanzler" wirkt wie eine Mind-Map all seiner schlechtesten Impulse. Zuerst - und das gilt für alle in seinem Camp: Lasst das mit den Trapbeats. Lasst es einfach. Hol Dexter, hol Figub, hol von mir aus David Guetta, bevor du weiter diese komischen, unharmonischen, grobmotorischen Trap-Flows machst, mit den Adlibs, die nie so richtig präzise in den Takt fallen. Die Idee, halbironisch auf Trapbeats zu rappen, ist irgendwann 2015 aufgekommen und hat mit einem Schlag eine ganze, eigentlich schöne Generation Studentenrapper für immer vernichtet.
Inhaltlich ist es halt die übliche Klaviatur. Es ist eine Assemblage an El Hotzo-Tweets (jetzt wo der weg vom Fenster ist, waren die wohl up for grabs), vorgetragen in diesem besserwisserischen Poetry Slam-Ton. Ich kann das alles nicht.
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