Dr. John: Grammy-Gewinner stirbt nach Herzinfarkt
vom 7. Juni 2019
Malcolm John Rebennack, bekannt geworden unter seinem Künstlernamen Dr. John, ist tot. Der Sänger und Pianist starb gestern morgen an einem Herzinfarkt, wie seine Familie auf den Social Media-Kanälen des Musikers mitteilte.
Dr. John spielte eine einzigartige Mischung aus Blues, R'n'B, Funk und …
Tatsächlich bin ich gerade noch dabei, mich nach Gris-Gris und ein paar späteren Sachen in Babylon, Herbs, Gumbo und Co reinzuhören. Seine Musik fand jedenfalls auch ich als sonst völliger Blues-Fremdling immer sehr faszinierend. Toller Künstler, RIP.
New Orleans 1968: Die Magie und der Verlust, der Zauber und der Preis, das Geschenk und das Opfer sind essentieller Teil des Voodoo. Und man bezahlt immer.
Die ekstatische Geräuschkulisse schwoll an. Ihr Lärm wurde ohrenbetäubend. Ein erster Kampf begann. Blut spritzte auf den wie stets makellos weissen Anzug Dr. Johns. Der Doktor stand auf, und es ward schlagartig still. Nach einer kaum wahrnehmbaren Bewegung seines linken kleinen Fingers waren die Flecken verschwunden und jener Hahn, auf den er gesetzt hatte, gewann. Natürlich, der Doktor gewann fast immer.
New Olrleans heute: Der Doktor wurde fast 80 Jahre alt. Doch dem Night Tripper , der das geniale "Gris-Gris" machte, war kein so langes Leben vergönnt. Noch ein, zwei ebenfalls vorzügliche Nachfolgeplatten lang hielt er sein Alterego am Leben. Danach kürzte er den Künstlernamen zum simplen Dr. John. Sicher, die Musik war noch immer solide und charmant. Doch verglichen mit diesem Nachtfeuer von einem Album war das seit mehr als 40 Jahren gebotene Büffet harmlos, konventionell und leider auch ein wenig betulich. Vom wilden, sexy Höllenzug zur gemütlichen Kaffeefahrt? Leider ja!
Ist dies Zufall? Wohl kaum. Etwa Kalkül oder Berechnung? Sicher nicht. Manche sagen, dass er mit den Drogen auch die Mr. Hyde-Seite aus seinem Leben verbannte. Im Bayou jedoch erzählt man, der Doktor habe seine Nase ein wenig zu weit ins sumpfige Terrain von Voodoo und Mystik vorgewagt. Dort habe er als Angel Heart des Blues Pforten einer Wahrnehmung geöffnet, die besser verborgen geblieben wären. Sie haben sich wohl nie wieder gänzlich geschlossen. Es bleibt eben immer etwas zurück, wenn man sich mit dem Bayou misst.
Sehr schade, er hat einzigartige Musik gemacht. "Gris-Gris" ist sein Meisterwerk, das den Hörer gefangen nimmt mit seinem Voodoozauber. Wie oft ist "I Walk on Guilded Splinters" gecovert und gesampled worden?
Malcolm John Rebennack, bekannt geworden unter seinem Künstlernamen Dr. John, ist tot. Der Sänger und Pianist starb gestern morgen an einem Herzinfarkt, wie seine Familie auf den Social Media-Kanälen des Musikers mitteilte.
Dr. John spielte eine einzigartige Mischung aus Blues, R'n'B, Funk und …
Tatsächlich bin ich gerade noch dabei, mich nach Gris-Gris und ein paar späteren Sachen in Babylon, Herbs, Gumbo und Co reinzuhören. Seine Musik fand jedenfalls auch ich als sonst völliger Blues-Fremdling immer sehr faszinierend. Toller Künstler, RIP.
Warum gibt es noch keinen gris gris Meilenstein?
das ist eine verdammt gute frage. zumindest vorgeschlagen wurde es schon einmal oder zweimal.
New Orleans 1968:
Die Magie und der Verlust, der Zauber und der Preis, das Geschenk und das Opfer sind essentieller Teil des Voodoo. Und man bezahlt immer.
Die ekstatische Geräuschkulisse schwoll an. Ihr Lärm wurde ohrenbetäubend. Ein erster Kampf begann. Blut spritzte auf den wie stets makellos weissen Anzug Dr. Johns. Der Doktor stand auf, und es ward schlagartig still. Nach einer kaum wahrnehmbaren Bewegung seines linken kleinen Fingers waren die Flecken verschwunden und jener Hahn, auf den er gesetzt hatte, gewann. Natürlich, der Doktor gewann fast immer.
New Olrleans heute:
Der Doktor wurde fast 80 Jahre alt. Doch dem Night Tripper , der das geniale "Gris-Gris" machte, war kein so langes Leben vergönnt. Noch ein, zwei ebenfalls vorzügliche Nachfolgeplatten lang hielt er sein Alterego am Leben. Danach kürzte er den Künstlernamen zum simplen Dr. John. Sicher, die Musik war noch immer solide und charmant. Doch verglichen mit diesem Nachtfeuer von einem Album war das seit mehr als 40 Jahren gebotene Büffet harmlos, konventionell und leider auch ein wenig betulich. Vom wilden, sexy Höllenzug zur gemütlichen Kaffeefahrt? Leider ja!
Ist dies Zufall? Wohl kaum. Etwa Kalkül oder Berechnung? Sicher nicht. Manche sagen, dass er mit den Drogen auch die Mr. Hyde-Seite aus seinem Leben verbannte. Im Bayou jedoch erzählt man, der Doktor habe seine Nase ein wenig zu weit ins sumpfige Terrain von Voodoo und Mystik vorgewagt. Dort habe er als Angel Heart des Blues Pforten einer Wahrnehmung geöffnet, die besser verborgen geblieben wären. Sie haben sich wohl nie wieder gänzlich geschlossen. Es bleibt eben immer etwas zurück, wenn man sich mit dem Bayou misst.
Ruhe sanft, süßer Prinz
Sehr schade, er hat einzigartige Musik gemacht. "Gris-Gris" ist sein Meisterwerk, das den Hörer gefangen nimmt mit seinem Voodoozauber. Wie oft ist "I Walk on Guilded Splinters" gecovert und gesampled worden?
hat übrigens mit "locked down" auch im spätherbst der karriere noch eine völlig unterbewertete platte rausgehauen. farewell, john.