Foo Fighters: What Drives Us? - Doku von Dave Grohl
vom 30. April 2021
Autsch, das tut wirklich weh. "Rock'n' Roll ist die Möglichkeit, der Menschheit zu sagen: Ich bin hier! Ich existiere!" sagt U2-Gitarrist The Edge bereits am Anfang der Doku What Drives Us?, und die Bilder von einer jubelnden Masse brechen einem das Herz. So wie die aus Ländern, in denen eine schnelle …
'What Drives Us' ist eine wenig unterhaltsame, erkenntnislose Hommage an das Freiheitssymbol Van. Dave Grohl, der 'nicest Rock Dude on Earth', mystifiziert einen Gegenstand, den die meisten Interviewten nur noch aus der Vergangenheit kennen und dessen "Magie" die Zuschauer kaum nachvollziehen können. Ähnlich magisch: Hexenschüsse beim Ausräumen und Feedback auf der Bühne. So ein 'goldener Nebel der Vergangenheit' mag bei manch einer Doku der Fliesenkleber sein, bei dieser wirkt er jedoch seltsam überinszeniert.
Die Aussagen sind dabei stets maximal stereo: auf 'wie konnten wir dass nur aushalten' folgt 'es war eine grandiose Zeit' - gähn. Interessantester Moment: Brian Johnsons und Fleas Kindheit. Ehrlichster Moment: Der Dude von No Doubt erklärt uns, dass die Toilette im Bus ein Quantensprung war. Peinlichster Moment: der Drummer von Nirvana besteht darauf, dass Slash sich ernsthaft offiziell vorstellt.
Ansonsten fährt der lässig bebrillte Dave Grohl ziellos durch die Gegend, erklärt uns floskelig, wie krass intensiv diese Zeit war, addiert dazu leere Interviews mit The Edge und Lars Ulrich. Radkey entmystifizieren glücklicherweise diesen ganzen Schlonz ein wenig, wenn ihr Helekopter Dad sie durch die gesamte USA chauffiert und uns zeigt, wie 'Van Magic' 2021 aussieht - nämlich ähnlich glanzvoll wie bereits vor 30 Jahren, nur ohne Vergangenheitsschleier.
War sonst noch was? Ja, die uninteressante Information, dass man immer schon wissen sollte, wo man hin will, wenn man losfährt. Dass man darin kaum gemeinsam nächtigen kann. Dass man hin und wieder eine Pause einlegen sollte. Dass Grohl und Co. ähnlich gefühlsduselig über Vans reden können, wie ich übers Rauchen im Club oder mein Vater über Schlaghosen.
Die nächste Doku made by Grohl sollte sich mit der Epik des Gitarrenpleks oder der Faszination Cowbell widmen - wobei, warum spricht eigentlich keiner über die essentielle Wichtigkeit des "Mic Check, 1, 2" Guys?
Gewohnt qualitativ hochwertiger und naise abgefasster Meinungsbeitrag von dir, der mir sicher die Enttäuschung unterlaufener Erwartungen beim ein- und mittendrin wieder abschalten erspart.
Danke für die Props, I gave my lifetime to save yours. Die Doku erinnert ein wenig an 'A Fat Wreck' aus 2016: die Namensliste liest sich großartig, die Interviews sind dagegen größtenteils nur Beweihräucherung, 'Good Old Times' Gelaber oder schlicht uninteressant.
Klar, Grohl meint es (wie immer) gut, er will Zeitzeugenberichte dokumentieren und uns alle an diesem 'Big Thing' teilhaben lassen. Interessanter als die kaputte Windschutzscheibe der Beatles ist dabei jedoch eher die Frage, ob wir diesen ganzen Firlefanz wissen müssen. In wie fern entzaubert sich der Mythos Rock'n'Roll schließlich selbst, wenn die Künstler sich so einem trivialen Thema hin geben? 2021 scheint alles wichtige bereits gesagt zu sein, für jeden der beteiligten Acts gibt es bessere, eigenständige Dokus.
Mein Tipp: Wer sich explizit für kranke Van Stories interessiert, dem sei die NOFX Band Bio 'The Hepatitis Bathtub and Other Stories' and Herz gelegt - auch, wenn man selbst kein Fan ist. Im Vergleich dazu kann Steven Tyler lange von seinem kleinen Scheibenwischer reden (oder von seinen Anwälten, was das Interview noch lächerlicher macht).
Autsch, das tut wirklich weh. "Rock'n' Roll ist die Möglichkeit, der Menschheit zu sagen: Ich bin hier! Ich existiere!" sagt U2-Gitarrist The Edge bereits am Anfang der Doku What Drives Us?, und die Bilder von einer jubelnden Masse brechen einem das Herz. So wie die aus Ländern, in denen eine schnelle …
'What Drives Us' ist eine wenig unterhaltsame, erkenntnislose Hommage an das Freiheitssymbol Van. Dave Grohl, der 'nicest Rock Dude on Earth', mystifiziert einen Gegenstand, den die meisten Interviewten nur noch aus der Vergangenheit kennen und dessen "Magie" die Zuschauer kaum nachvollziehen können. Ähnlich magisch: Hexenschüsse beim Ausräumen und Feedback auf der Bühne. So ein 'goldener Nebel der Vergangenheit' mag bei manch einer Doku der Fliesenkleber sein, bei dieser wirkt er jedoch seltsam überinszeniert.
Die Aussagen sind dabei stets maximal stereo: auf 'wie konnten wir dass nur aushalten' folgt 'es war eine grandiose Zeit' - gähn. Interessantester Moment: Brian Johnsons und Fleas Kindheit. Ehrlichster Moment: Der Dude von No Doubt erklärt uns, dass die Toilette im Bus ein Quantensprung war. Peinlichster Moment: der Drummer von Nirvana besteht darauf, dass Slash sich ernsthaft offiziell vorstellt.
Ansonsten fährt der lässig bebrillte Dave Grohl ziellos durch die Gegend, erklärt uns floskelig, wie krass intensiv diese Zeit war, addiert dazu leere Interviews mit The Edge und Lars Ulrich. Radkey entmystifizieren glücklicherweise diesen ganzen Schlonz ein wenig, wenn ihr Helekopter Dad sie durch die gesamte USA chauffiert und uns zeigt, wie 'Van Magic' 2021 aussieht - nämlich ähnlich glanzvoll wie bereits vor 30 Jahren, nur ohne Vergangenheitsschleier.
War sonst noch was? Ja, die uninteressante Information, dass man immer schon wissen sollte, wo man hin will, wenn man losfährt. Dass man darin kaum gemeinsam nächtigen kann. Dass man hin und wieder eine Pause einlegen sollte. Dass Grohl und Co. ähnlich gefühlsduselig über Vans reden können, wie ich übers Rauchen im Club oder mein Vater über Schlaghosen.
Die nächste Doku made by Grohl sollte sich mit der Epik des Gitarrenpleks oder der Faszination Cowbell widmen - wobei, warum spricht eigentlich keiner über die essentielle Wichtigkeit des "Mic Check, 1, 2" Guys?
Gewohnt qualitativ hochwertiger und naise abgefasster Meinungsbeitrag von dir, der mir sicher die Enttäuschung unterlaufener Erwartungen beim ein- und mittendrin wieder abschalten erspart.
Danke dafür!
Muss auch propsen, da schalte ich sicher nicht ein.
Danke für die Props, I gave my lifetime to save yours. Die Doku erinnert ein wenig an 'A Fat Wreck' aus 2016: die Namensliste liest sich großartig, die Interviews sind dagegen größtenteils nur Beweihräucherung, 'Good Old Times' Gelaber oder schlicht uninteressant.
Klar, Grohl meint es (wie immer) gut, er will Zeitzeugenberichte dokumentieren und uns alle an diesem 'Big Thing' teilhaben lassen. Interessanter als die kaputte Windschutzscheibe der Beatles ist dabei jedoch eher die Frage, ob wir diesen ganzen Firlefanz wissen müssen. In wie fern entzaubert sich der Mythos Rock'n'Roll schließlich selbst, wenn die Künstler sich so einem trivialen Thema hin geben? 2021 scheint alles wichtige bereits gesagt zu sein, für jeden der beteiligten Acts gibt es bessere, eigenständige Dokus.
Mein Tipp: Wer sich explizit für kranke Van Stories interessiert, dem sei die NOFX Band Bio 'The Hepatitis Bathtub and Other Stories' and Herz gelegt - auch, wenn man selbst kein Fan ist. Im Vergleich dazu kann Steven Tyler lange von seinem kleinen Scheibenwischer reden (oder von seinen Anwälten, was das Interview noch lächerlicher macht).
Dave kann doch nicht alles...shocking