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Platz 7: New Order

Vor allem der Zeitpunkt erscheint immer noch absurd: Anstatt 2007 den großen Erfolg des Joy Division-Films "Control" für eigene Zwecke zu nutzen, gehen New Order lieber aufeinander los. Via MySpace, damals Social-Media-Tool Nummer eins, konnten Künstler schon direkt mit ihrem Publikum über Blogs kommunizieren. So auch Bassist Peter Hook, dessen Giftpfeile ihre Adressaten finden:

"Ihr seid nicht mehr New Order als ich. Ihr mögt vielleicht in der zwei Drittel-Mehrheit sein, aber glaubt nicht, dass ihr das Recht habt, denn ich besitze noch immer ein Drittel", drohte er seinen Bandkollegen. Die Reaktion folgt prompt: Nach Hookys Version gründen Sänger Bernard Sumner, Drummer Stephen Morris und Keyboarderin Gillian Gilbert hinter seinem Rücken eine neue Firma und kürzen seinen Anteil an der Marke New Order von 25 auf ein Prozent. Das alles, während er in China weilte, damit er nicht schnell genug reagieren konnte. Seitdem sprechen die Parteien nicht mehr miteinander, übereinander aber sehr wohl: Hooky tritt im Buch "Unknown Pleasures" garstig nach, Sumner keilt in "Capter And Verse" zurück.

Als finalen Genickschuss für etwaige Wiedervereinigungsszenarien gilt der Entschluss des Bassers, mit Freunden und seinem Sohn als Peter Hook & The Light sowohl New Order- als auch Joy Division-Alben in voller Länge live aufzuführen. Sumner und Co. spielen derweil mit Basser Tom Chapman 2015 das Album "Music Complete" ein und weinen ihrem Ex-Kollegen keine Träne nach: "Letztendlich klingt unser neues Album auch deshalb so happy und uptempo, weil es keine Konkurrenzkämpfe mehr innerhalb der Band gibt und der Typ, der alle runter gezogen hat, die Band verlassen hat", so Sumner gegenüber der Berliner Morgenpost. Dem Spiegel gesteht Hook 2019: "Auf der Straße würden wir uns nicht mehr grüßen. Wir mögen uns einfach nicht mehr, was ich sehr bedaure, weil wir wirklich tolle Musik miteinander geschaffen haben."

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