Fugees: Pras Michel drohen 20 Jahre Haft

Weil Pras u.a. geholfen haben soll, malaysische Staatsgelder zu veruntreuen, wurde er nun von einem Gericht in Washington schuldig gesprochen.

Washington (fetz) - Der Fugees-Rapper Prakazrel "Pras" Michel wurde am Mittwoch vom einem Bundesgericht in Washington in zehn Punkten schuldig gesprochen. Er soll an der Veruntreuung von Geldern des malaysischen Staatsfonds 1MDB beteiligt gewesen sein und an illegaler Wahlkampffinanzierung mitgewirkt haben. Nun muss er mit einer Haftstrafe von 20 Jahren rechnen.

Im Mittelpunkt des Skandals um 1MDB steht der malaysische Investor Jho Low, der beschuldigt wird, 4,5 Milliarden Dollar aus dem Staatsfond entwendet zu haben. Das Geld soll er für Luxusgüter, darunter Villen, teuren Schmuck und ein Gemälde, ausgegeben haben. Ein Teil des Geldes sei in den Film "The Wolf Of Wall Street" geflossen.

Pras' Anwalt will Berufung einlegen

Von Low soll Michel 100 Millionen Dollar bekommen haben, wie CNN berichtet. Einen Teilbetrag, den er vom Geschäftsmann als Wahlkampfspende erhielt, habe er entgegengenommen und als solche weitergeleitet. Da Low nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und sich deshalb nicht am Wahlkampf beteiligen darf, vertuschte Michel den Berichten zufolge außerdem die Herkunft der Spende.

Während der Amtszeit von Donald Trump soll Pras Lobbyarbeit für die chinesische Regierung betrieben haben. Im deren Namen habe er sich für die Auslieferung des chinesischen Unternehmers und Regierungskritikers Guo Wengui von den USA an China ausgesprochen.

Michel wurde unter anderem in den Anklagepunkten der illegalen Wahlkampfspende, Geldwäsche und Zeugenmanipulation schuldig gesprochen. Zuvor plädierte der Musiker auf nicht schuldig. Sein Anwalt David Kenner zeigte sich trotz Urteil optimistisch: "Wir sind sehr enttäuscht über dieses Ergebnis, aber wir sind äußerst zuversichtlich, was den endgültigen Ausgang dieses Falles betrifft", teilte er Reportern mit. Im Falle einer Urteilsverkündung gehe er fest davon aus, dass sie Berufung einlegen würden. "Es ist noch nicht vorbei", sagte er abschließend.