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Slipknot - "Iowa"

Slipknots zweites Studioalbum ist ein Zeitdokument der düstersten und toxischsten Zeit, die die Band in ihrer 26 Jahre langen Geschichte durchlebte. Drogenprobleme einzelner Bandmitglieder, interne Spannungen, familiäre Verluste und Frontmann Corey Taylors Alkoholsucht sind nur einige der vielen Faktoren, die die Aufnahmen zu "Iowa" zu einer wahrhaft höllischen Zeit machten.

Schon "(515)", der Opener der LP, wirft einen ungeschönt in das Trauma, das in den Eingeweiden dieser Platte wohnt. Die verzerrten und qualvollen Schreie, die darauf, vergraben unter übersteuerndem Feedback, zu hören sind, stammen von DJ Sid Wilson, der nach dem Tod seines Großvaters im Studio einen emotionalen Zusammenbruch erlitt. Es folgen 66 Minuten Verzweiflung und musikalischer Menschenhass, der sich in mal mehr, mal weniger effektiven Texten widerspiegelt.

Auf dem epochalen titelgebenden Closer scheint "Iowa" in dieser Hinsicht allerdings wie kaum ein anderes Album dieses Genres. Corey Taylor braucht darauf keine edgy Masken oder Bauchschmerzen verursachende Catchphrases wie "People=Shit", um seinen Punkt zu verdeutlichen. Die Wut, die so lange zuvor in ihm kochte, ist ohnehin verschwunden, auf "Iowa" hört man nur noch Schmerz. Taylor soll sich während der Aufnahmen selbst verletzt und wortwörtlich seine Gefühle auf den Studioboden gekotzt haben, und so abgedroschen das auch klingen mag, aber das hört man. Seine Stimme klingt verloren, kaum noch imstande, mehr zu schreien, bis ihn der Mahlstrom der unnachgiebig abwärts strömenden Instrumentation am Ende verschlingt und die gespenstische Stille nihilistische Bilder ins Unterbewusstsein schwemmt.

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