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Riki Musso - "1 Como Mirpo"

Okay, bitte anschnallen, jetzt wirds richtig weird. Dieser Eintrag ist kein einzelner Song, weil ich finde, dass man den Effekt dieses Albums nicht auf einige wenige Minuten herunterbrechen kann. Riki Musso ist ein uruguayischer Avantgarde-Musiker, dessen Musik der Welt außerhalb seiner Heimat fast gänzlich unbekannt ist. Ich selbst kann mich nicht mehr daran erinnern, wie oder wann ich darauf aufmerksam wurde, aber letzten Endes trägt das nur weiter zu der Mystik bei, die ich mit seinem 1992 erschienenen Album "1 Como Mirpo" verbinde.

Dieses Projekt ist das vielleicht authentisch klingendste Beispiel für ein verfluchtes Stück Kunst, über das ich jemals gestolpert bin. So wie einem im fiktiven Kosmos von "The Ring" ein kurzer Videoclip das Leben kosten kann, so klingt auch "1 Como Mirpo". Als könne der Konsum reale Folgen nach sich ziehen, als höre man da gerade etwas Verbotenes, Außerirdisches. Das Cover sieht aus wie einer mittelmäßigen Creepypasta entsprungen, für den Titel lässt sich (meiner Recherche zufolge) keine sinnvolle Übersetzung finden, und die Musik selbst ist einer dieser Fälle, in denen ich vollends mit meinem Latein am Ende bin.

Anders als als unheimlicher, experimenteller Avantgarde-Shit lassen sich diese knapp vierzig Minuten wirklich nicht beschreiben. Die Samples sind surreal und animalisch, der Stimmeinsatz monoton und uncanny. Ich weiß größtenteils nicht einmal, was das für Instrumente sind, denen der Uruguayer hier wirklich außerweltliche Töne entlockt. Ich weiß nur, dass ich etwas Vergleichbares noch nie gehört habe und es mich Mal für Mal schaudert, wenn ich zu diesem Projekt zurückkehre, um mehr darüber in Erfahrung zu bringen.

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