Platz 17: Füttern verboten (2005)
Was haben Udo Lindenberg und James Brown (und irgendwo auch ein kleiner Peter Maffay) gemeinsam? Allesamt gastieren sie auf Helge Schneiders ornithologischem Sittengemälde "Meisenmann". Wobei nicht unbedingt gesichert ist, dass sie das auch wissen. Egal, "Füttern Verboten", mitgeschnitten am 17. Oktober des Jahres 2004 in der Dortmunder Westfalenhalle, dokumentiert diesen denkwürdigen Moment jedenfalls für die Nachwelt - unter anderem.
Helge Schneider präsentierte sich bei der Show bestens aufgelegt und, wenngleich erkältet, in Hochform. Wobei es angemessener erscheint, von Hochformen zu sprechen, Plural, angesichts der vielen Rollen, in die er während dieses Auftritts schlüpfte. Das Publikum durfte mehrfach in seine Garderobe spähen, ihn zum Zahnarzt und in den Zoo begleiten. Dort stellte Schneider ihnen die Tiere vor, desweiteren predigte zu seiner lieben Gemeinde, sang den Erzgebirge-Männchen-Schnitzer-Blues (dass es einen solchen geben muss, leuchtet unmittelbar ein) und berichtete live vom Begräbnis von Prinz Charles. Wusstet ihr, dass der in Bochum beigesetzt wurde? Nein?! Da seht ihr es! Es soll niemand behaupten, man könne hier nichts lernen.
Dem Song "(Und da stehen sie wieder in Zweierreihen vor der) Pommesbude (und warten auf das, was ihnen gebührt)" gebührt auf jeden Fall der Preis für den sperrigsten Tracktitel und dem Artwork des Albums der Pokal für das schönste Cover dieser Liste, nicht nur wegen der Regenbogenfarben. Was ist das nur für ein Viech, das da auf dem Flügel neben der Blockflöte hockt? Wie hingebungsvoll schaut es Helge an, und wie guckt der zurück? Egal, aaawww! Wir wollen beide füttern. Jetzt sofort. Breaking the law, breaking the law!
Tipp: Gut neun Minuten "Meisenmann", wer könnte dazu nein sagen?
Och, nö: "Beim Zahnarzt", einfach, weil da niemand hinwill, wenn es nicht unbedingt sein muss
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