K-Pop Comedown: Aespa bitten zum Armageddon

Stray Kids feat. Charlie Puth - "Lose My Breath"

Einmal noch auf "Maestro" zurückgreifend: Hätte man dafür nicht eher einen Charlie Puth mit seinem ach so guten absoluten Gehör gebraucht? Naja, hier kann es definitiv auch nicht schaden. Oder will mir ein Nicht-Hardcore-Stay erklären, ihn beim ersten Hören auf diesem Track ausgemacht zu haben?

Abgesehen vom Where's Waldo-Spiel mit dem lowkey unnötigen Feature bedeutet "Lose My Breath" von den Stray Kids aber grundsätzlich eine erfrischende neue Richtung für die Gruppe, die mich mit ihren immer megalomanischer, aber auch immer chaotischer werdenden letzten Comebacks ein bisschen verloren haben. Das wirkt alles musikalisch viel groovender, kontrollierter und mehr on point.

Das kommt mir wie Segen und Fluch vor: Einmal funktioniert diese 90er-Boyband-Throwback-Geschichte natürlich immer wie Hölle. Wer wäre nicht über dieses Level an Harmonie und Interplay glücklich? Vor allem von einer Gruppe, die ihre Fähigkeiten im reinen Vocal-Game oft nicht in den Mittelpunkt rückt? Plus: Wasserchoreo? Ja, bitte, danke. Das ist alles super.

Aber ein bisschen fürchte ich doch, dass damit auch eine gewisse Anonymität in die Gruppe einkehrt, was noch nie ein Problem für Stray Kids war. Die hatten, wenn, dann immer viel zu viel Persönlichkeit. Das hier ist ihr erster Song, den die meisten Idol-Gruppen so hätten machen können. Das sei ihnen vergönnt, man kann ja auch einmal in die Breite wachsen. Aber ich hoffe, das heißt nicht, dass sie die riskanteren Konzepte der Vergangenheit hiermit beiseite schieben.

Wertung: 3,5/5