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Katseye - Gnarly

Die Antwort: Absolute, utter madness. Ich verstehe komplett, warum die K-Pop-Community wegen "Gnarly" einen absoluten Aufstand geprobt hat. Das ist ein komischer Song, der sich komisch anfühlt und komisch anhört. Mein persönliches Problem ist dabei: Es ist ein Alice-Song, den sie performen wie einen Beyoncé-Song. Lyrics wie "Tesla? Gnarly / Fried Chicken? Gnarly / Party in Hollywood Hills" oder "You're gnarly, I'm not / Jealous of my mansion?" müssen mit Alices sehr distinktivem campy Humor vorgetragen werden. Da ist etwas inhärent queer-sarkastisches, irgendeine ganz komische Version von Drag in ihr, weil die Zündung ja eigentlich erst daher kommt, dass sie als Interpretin ganz definitiv nicht ein Anwesen in den Hollywood Hills hat.

K-Pop-Idols können das offensichtlich nicht reproduzieren. Es verpufft auf eine sehr seltsame Weise. Und trotzdem ist der Song ein Banger. Man hat Alice versuchen lassen, "Vroom Vroom" von Charli XCX zu schreiben und es dann großartigen Sound-Engineers und sehr guten Performerinnen gegeben. Musikalisch kann da eigentlich überhaupt nichts schief gehen.

Es whippt also, es bleibt nur die Frage, ob man das ernst nehmen kann. Ist es "so bad it's good"? Ist es "so good it's bad"? Ich tue mich bis zuletzt ehrlich schwer, das so richtig zu greifen. Es macht einen Heidenspaß, fühlt sich aber auch auf einer unangenehmen Ebene einfach ehrlich bescheuert und falsch an. Ich bin mir recht sicher, dass es alsbald absoluten Kultklassiker-Status genießen wird, und das nicht ganz zu unrecht. Aber ich weiß nicht, ob ich je so richtig damit viben können werde.

Wertung: 4/5

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