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Babymonster - Batter Up

Zum Abschluss eine etwas längere Review, weil Redebedarf: Nach sieben Jahren haben YG ihre Blackpink-Nachfolger an den Start gebracht. Babymonster sind hier und nicht weniger als das gesamte Gewicht ihres historisch recht relevanten Ladens lastet auf den Schultern dieser sechs Teenagerinnen. Und die Reaktion in meiner Internet-Bubble ist brutal. Und selbst als ewiger Blackpink-Apologist muss ich sagen, dass ich's irgendwie verstehen kann.

Erstmal: Jap, das ist ein Blackpink-Song. Ein sehr 2016-farbiger Blackpink-Song. Seit die Leute einmal rausgefriemelt haben, wie die YG-Formel geht, können sich ja keine ihrer Gruppen vor den Vorwürfen retten, wie unkreativ sein. Für mich war das nie ein Problem, ich mag diese Formel nämlich. Ich liebe es, wenn der Song am Ende noch einmal komplett abgeht. Ich mag den Hip Hop, ich mag die hirnlose Opulenz. Aber vielleicht ist das ein gutes Stichwort. Messen wir "Batter Up" an seinen Vorgängern. Man denke von Blackpink ja, was man möchte, aber man wird sich daran erinnern, das erste Mal die Musikvideos von Sachen wie "Ddu-Du Ddu-Du" oder "Kill This Love" gesehen zu haben. Das waren Monstertruck-Megalomanische Opulenz-Orgien, die einem mit zweihundert Sachen gegen den Wind mit Diamant-besetzter Stiefelsohle in die Fresse springen. "Batter Up" dagegen sieht aus wie ein Greenroom mit ein paar ganz netten Gimmicks. Nugu-Gruppen machen heute opulentere Videos als das.

Ich denke, so blöd es klingt, dass das hier das größte Problem sein wird. Als Blackpink damals ihre Vorgänger abgelöst haben, da war Girl Crush noch brandneu und Blackpink der größte Glitterpanzer, der je durch die Szene gerollt war. Aber Babymonster kommt in einer Zeit, in der Blackpink-Rip-Off selbst schon ein gefühlt etabliertes Genre ist, so sehr, dass "klingt nicht wie Blackpink" an sich schon wieder gefühlt ein Marketing-Push für neue Gruppen sein kann. Babymonster scheint diese ganze Entfaltung im Girlgroup-Markt einfach nicht zu realisieren. Sie sollten mit extrem kreativen und klanglich eigenen Projekten wie NewJeans, Aespa oder ITZY mithalten, kommen mit diesem Konzept aber nicht einmal überzeugend an Everglow vorbei.

Das alles tut mir ein bisschen leid, denn nach diesem ersten, fetten "hä, das ist alles?"-Moment, tun sich beim wiederholten Gucken durchaus ein paar talentierte Idols auf. Der Rap im zweiten Verse ist stark, die zweite Sängerin hat eine echt gute Stimme. Es ist nicht so, als hätten die als Gruppe nicht die Chance, definitiv etwas zu reißen. Aber wenn man ehrlich ist: Der Song ist halt nur ganz okay und sie stoßen auf zutiefst feindliches Klima. Der Girlgroup-Markt ist proppenvoll und selbst Blackpink hat trotz in meinen Augen anhaltend guter Titeltracks endlosen Gegenwind bekommen. Es leuchtet ein, dass sie da anknüpfen wollen, wo die aufgehört haben. Aber noch sind die ja da! Die Leute, die davor schon von diesem Sound müde waren, wird das nie und nimmer abholen, aber ich verstehe auch nicht, wie jemand von Blackpink auf Babymonster schalten möchte, ohne das Gefühl eines ziemlichen Downgrades zu haben. Und das tut mir Leid, weil ich einen Song nicht nur für seine Rolle in einem größeren Kontext beurteilen möchte. Aber in diesem Fall drängt es sich so stürmisch auf, dass es schwer zu fassen ist, dass YG wirklich nichts eingefallen ist, um dem in irgendeiner Form entgegenzuwirken.

Wertung: 2,5/5

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