Das koreanische Mobbing-MeToo
Die eventuell größte Geschichte der letzten Wochen betrifft ein sehr ernstes Thema: Vor wenigen Wochen kam es im koreanischen Sportgeschäft zu einem größeren Skandal, nachdem in einem Volleyball-Team eine lange Geschichte an Mobbing-Zwischenfällen aufgedeckt wurde. Gerade an koreanischen Schulen und Bildungsstätten ist systematisches Mobbing weiterhin ein grassierendes Problem und es gibt kaum Wege, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Als der Skandal allerdings dazu führte, dass zwei Sportler tatsächlich das Team verließen, kam es zu einer großen Welle an Mobbing-Anschuldigungen in der K-Pop-Welt.
Unter Beschuss standen unter anderem Hyuna, Chuu von Loona, Hyunjin von den Stray Kids, Lia von ITZY, Soojin und Soyeon von (G)I-dle, Yunhyeong von iKon, Kim Sohye von I.O.I., Mingyu von Seventeen, Sunwoo von The Boyz, Aisha von Everglow und Kihyun von Monsta X. Eine ganze Menge Holz, also.
Die Anschludigungen unterscheiden sich in Schwere und Glaubwürdigkeit ebenfalls drastisch, so ist zwischen "x war in der Mittagspause gemein zu mir" bis hin zu "ich wurde systematisch um Essensgeld erpresst" alles vertreten. Manche Anschuldigungen wurden recht schnell widerlegt, so dass zum Beispiel die anonymen Vorwürfe gegen Chuu von Loona und Sunwoo von The Boyz bereits wieder aus dem Netz verschwunden sind.
Anders sieht es derzeit vor allem für Hyunjin von Stray Kids aus: Der erkannte in einem handschriftlichen Entschuldigungsschreiben an, ein ziemliches Arschloch-Kind gewesen zu sein, gelobte Besserung und nimmt sich eine selbstverordnete Auszeit von seiner Gruppe, um über seine Vergangenheit nachzudenken. Auch, wenn das für Fans schmerzlich sein mag, kann es allerdings doch nur einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen haben, wenn ehemalige Täter in gerade einem so schwammigen Feld doch noch Konsequenzen erleben. Die meisten Vorfälle werden aufgrund der Natur der Sache und der schweren Nachweisbarkeit der Ereignisse vermutlich bis auf Weiteres ungeklärt bleiben.
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