3. Mamamoo Hwasa - "I Love My Body"
Ich habe noch einen richtig kontroversen Pick für die Liste, weil sich beliebt machen einfach nicht so lustig ist. Dieser Vorreiter für Body Positivity und Empowerment, der so vielen jungen Frauen in Korea und auf der Welt wahrscheinlich viel bedeutet, läuft mir gar nicht rein. Inhaltlich habe ich damit überhaupt kein Problem. Klar, der ist eh nicht für mich, entsprechend ist es auch als Einwand egal, dass ich nicht raffe, wie es mir als durchschnittlicher Person helfen soll, dass eine reiche, berühmte und surreal attraktive Frau wie Hwasa sich selbst heiß findet. Aber wenn es Leuten gut tut, dann erledigt es ja seinen Job. Wer bin ich, das zu beurteilen?
Beurteilen kann ich allerdings, dass dieser 2013-Buzzfeed-Ass-Track ein absolut schamloser Meghan Trainor-Rip-Off ist. Von all den acht Milliarden Menschen auf diesem schönen blauen Planeten, die man abrippen könnte, warum zur Hölle nimmt man Meghan Trainor? Eine der tackiesten und lahmsten Künstlerinnen, die Musik machen.
Tacky ist das eine, die komischen Retro-Anleihen, der repetitive Refrain, die furzenden Bässe das andere. Das ist Girlboss-Musik der übelsten Sorte, halbgar verpackt für den TikTok-Algorithmus. War Hwasa nicht mal eine richtige Künstlerin? Ich maße mir nicht an, zu entscheiden, ob und inwiefern so etwas wichtig oder hilfreich für die koreanische Gesellschaft sein könnte. Aber ich reviewe hier keine sozialpolitische Intervention. Ich reviewe Musik, und als Stück Musik ist das fadenscheiniger, unkreativer, abgestandener Bullshit.
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