4. BTS Jungkook - "Seven" (feat. Latto)
Okay, bevor wir uns in die Haare kriegen, will ich eine grundsätzliche Frage stellen. Hier, in diesem Track von einem Typen über all den guten Sex, den er mit einer Frau hat, die über all den guten Sex rappt, den sie hat: Klingen diese beiden so, als hätten sie guten Sex? Gar miteinander? Natürlich nicht. Dieses handwerklich standesgemäß zusammengeschraubte Stück Radio-Filler hat eine sexuelle Spannung, als sitze es im Wartezimmer des Bürgeramtes zu.
Das wäre übrigens auch der angemessene Ort dafür, wo dieser Ed Sheeran-"Shape Of You"-Ass spielen wird, für alle Ewigkeit. Wisst ihr Youngins eigentlich, dass BTS einmal eine genuin die Grenzen des Genres dehnende super-artsy Gruppe waren? So kritisch ich innerhalb der Szene deren aktuelle Iteration sehe, so defensiv stehe ich normalerweise ihren Nicht-Genre-Fans gegenüber. Ich will immer wieder auf die "Spring Day" oder "Black Swan"-Kaliber hinweisen. Aber der aktuelle Stand der Gruppe, demnach das Projekt BTS too big to fail und größtmöglicher kommerzieller Erfolg die einzige Metrik des Erfolges ist, komm' ich mir zunehmend blöd vor, BTS mit irgendeinr Energie als mehr zu verkaufen, als die Leute erwarten.
Was ist das? Das ist die Messlatte gemächlich in die Mitte gelegt und gelangweilt-geübt darübergehopst. Das kann man ohne Probleme jedem vorlegen. Charlie Puth, Bebe Rexha, den Kobolden drei bis fünf von One Direction, Anne-Marie, Hatsune Miku, dem DSDS-Sieger, wem auch immer.
"Seven" ist so fundamental mid, dass es einen Refrain hat, in dem Jungkook die gottverdammten beschissenen Wochentage aufzählt. "Monday, tuesday, wednesday, thursday, friday, friday, gotta get down on friday." Was für eine Hook ist das? Wie sterbenslangweilig ist das? Und dieses Stück Apotheken-Small-Talk will mich davon überzeugen, wie toll Sex mit diesem Mann sein soll? Oh, Junge.
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