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Weeekly - Ven Para

Fangen wir aber ganz woanders an: Bei Weeekly deuteten die Teaser-Omen ja schon darauf hin, dass wir es mit einem schrägen Comeback zu tun bekommen. Man muss kein Marktanalyse-Profi sein, um festzustellen, dass ihr Cute-Konzept sich in der Regel nicht so gut verkauft wie momentan dominierender edgy Kram. Auch, wenn sie mit "After School" einen Viralhit gelandet haben, hat die relative Stagnation ihrer beiden anderen Comebacks "Zig Zag" und "Holiday Party" (die ich beide eigentlich mag, aber ich vergesse öfter, dass es sie gibt, als ich es zugeben würde) gezeigt, dass ein Kurswechsel eine Option sein könnte.

Also wechseln Weeekly den Kurs. Hab' ich in der Theorie überhaupt kein Problem damit. Schockt mich! "Ven Para" war leider nicht der Schock, den ich mir gewünscht habe. Ihr Versuch, einen Loona-esken "So What"-Girl Crush-Banger zu veröffentlichen, verurteile ich zwar nicht. Die Umsetzung aber schon: Dieser Song klingt extrem nach Nugu. Bei aller Offenheit für Neues sieht hier doch ein Blinder mit dem Krückstock, dass außer Monday und vielleicht vielleicht Jiyoon hier überhaupt keiner in das edgy Space-Göttin-Konzept passt.

Im Gegenteil: Dieses pompöse Gewummer klänge auch nicht gut, wenn es keine bemühte Interpretation des gerade gängigen Trends wäre. Aber es klingt nicht nur wie Weeekly, die wie Loona klingen wollen, die wie Everglow klingen wollen, die wie Blackpink klingen wollen, es klingt einfach nicht gut, Punkt.

Demletzt haben viele K-Pop-Fans einen Narren daran gefressen, sich über Mixdowns zu beschweren. Ich halte das meistens für Blödsinn, weil sie die Songs eh wahrscheinlich über suboptimale Speaker hören und dann stilistische Entscheidungen für technische Fehler halten. Hier ist jeder Mixing-Hass angebracht. Ich produziere selbst ab und zu hobbymäßig Beats, und vermutlich ist es mein brutalster Diss, den ich je in diesem Format von mir gebe, wenn ich sage, dass das hört sich an wie die Sachen, die ich abzumischen versucht habe.

Die 808 klingt gleichzeitig titanisch groß, aber versinkt trotzdem unter diesen Wellen an blechernem Echo. Die Vocals wurden mit so viel Autotune traktiert, dass man die Member nicht unterscheiden könnte, selbst wenn sie spontan Joanna Newsom und Pop Smoke aufgenommen hätten. Es entsteht kein kohärenter Rhythmus, keine richtige Textur. Man hört nur Audio-Signale, die sich gegenseitig im Weg stehen. Und dieses verdammte Echo klingt wirklich wie Nummer 3 aus diesen "10 gratis Echo-Programme, die bestimmt fast genauso gut klingen wie die, für die du zahlen musst"-Listen.

Was ist hier passiert? Nicht, dass der Song dahinter eine versteckte Offenbarung wäre, aber, Jesses! "Ven Para" klingt wie ein zusammengesteckter Rushjob und der Mix wie ein überarbeiteter Produzent, der eine Nacht vor Abgabe retten wollte, was zu retten ist.

Wertung: 1,5/5

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