10. Graduation
Ist es nicht komisch, dass ausgerechnet "Graduation" Kanyes großen kommerziellen Peak darstellt? Definitiv war keines seiner Projekte Radio-freundlicher und keines seiner Projekte enthält mehr solide Pop-Rap-Nummern als dieses. Ganz ehrlich? Als Abschluss der College-Trilogie und als Mainstream-Sternstunde ist es würdig, und sollte auf einer Party "Stronger" oder "Homecoming" laufen, fliegt alle meine jetztige Snobbigkeit in einem Augenschlag aus dem Fenster. Aber für ein großes Album-Statement hat es für Kanye verhältnismäßig wenig Flavour.
Ähnlich wie "Watch The Throne", nur eben etwas kohärenter in der Vision. Kanye tobt sich in seinem neuen Superstar-Dasein aus und gibt sich all dem Pömp und all der Opulenz hin, die sich auf "Late Registration" nur abgezeichnet haben. Features von T-Pain, Lil Wayne, ein gottverdammter Chris Martin stehen gegen DJ Premier und Mos Def. Die Wahrheit ist: So gut "Graduation" sich auch hält und so stark Nummern wie "Flashing Lights" und "Good Morning" geblieben sind, ist das hier das Kanye-Album, das am klarsten ein Produkt seiner Zeit ist. Mehr als auf allen anderen Projekten ist er hier Trends gefolgt, statt sie zu setzen.
Beste Songs: "Stronger", "Good Morning", "Flashing Lights"
Schwächste Songs: "Barry Bonds", "Drunk And Hot Girls", "Homecoming"
Größter Kanye-zismus: "Old folks talking 'bout, 'Back in my day' / But homie, this is my day."
4 Kommentare
Wenn ich Kanye höre, dann "Graduation". Wenn das Album fast auf dem letzten Platz gelandet ist, wundert es mich nicht, dass ich mit den aller meisten Platten nix anfangen kann...
Graduation auf die 10? Was ist denn hier los?
Ist schon richtig, ist bei mir als Album auch in der unteren Hälfte. Die Singles zwar mega, aber die Filler irgendwie unspektakulär.
Topsingles aber als ganzes werk sehr durchwachsen. Platz 10 passt.