Platz 29: Anajo - "Nah Bei Mir" (2004)
Drei Studioalben, ein Szene-Hit über Privatdetektiv Matula, eine Goethe-Institut-Einladung nach Russland, ein Auftritt bei Stefan Raabs Bundesvision Contest und etliche gefeierte Konzerte, auf denen es mitunter auch zu Stagediving-Szenen kam: Die bayerischen Indie-Popper Anajo haben in ihre Bandgeschichte einiges erlebt. Leider wurde ihnen ähnlich wie Blackmail nicht der grenzenlose Erfolg zuteil, den sie verdient hätten. Allein "Nah Bei Mir" ist 2004 ein Kickstart direkt in die Herzen von Indie-Pop-Fans.
Die Sprache mutig und direkt, nicht akademisch und gestelzt, nicht klischeebehaftet und plump. So viel Authentizität und Originalität in melancholischer Jungens-Lyrik war selten. Selbst zaghaft gezogene Parallelen zu den jungen Tocotronic verhelfen ihnen nicht zu größerer Aufmerksamkeit.
Der smarte Gitarrenpop mit dezent verspielten Elektronik-Elementen klingt auch 20 Jahre später noch absolut frisch und zeitgemäß, und das Label Tapete überlegt ernsthaft, ihm die überhaupt erstmalige Ehre einer Vinylpressung zu erweisen, was im Jahr 2004 noch als recht unmodern galt. Gründe gibt es zuhauf: vom faszinierenden Opener "Vorhang auf" über die Hits "Monika Tanzband" und "Ich hol dich hier raus" bis zur schmachtend-schönen Verabschiedung "Hommage".
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