Klassiker-Ranking: Die 50 besten deutschen Debütalben

Platz 42: Deichkind - "Bitte Ziehen Sie Durch" (2000)

Wer hätte anno 2000 geahnt, dass in Hamburg eine Crew an die Tore der "Rapublik" klopft, die Rock am Ring heutzutage jederzeit als Headliner buchen könnte? Klar, "Bon Voyage" mit dem legendären Refrain von Rapperin Nina - "Bitte gib mir mehr von dem heißen Scheiß / Wenn ihr das spielt, werden meine Beine weich" - ließ mit einem eher untypisch klingenden, aber satten Beat die Hüften kreisen: Der Startschuss einer Karriere, die sich in den Folgejahren immer mehr in Richtung Club und Elektro verschob, eine Metamorphose, die dafür sorgte, dass die Nordlichter heute Stadien füllen.

Andererseits zeichnet bereits Deichkinds Erstling eine durchweg ausgefeilte Produktion aus: Hier sind Typen am Werk, die ihr Geschäft bis ins Detail hinein beherrschen, den einen oder anderen smoothen Jazz- ("Smogcity") und Funkvibe ("Evergreens") oder auch mal Akustikgitarre oder Violine ("Weit Weg" mit Sängerin Bintia) inklusive. Ironieemäßig (zum Beispiel "T2WEI" mit Dendemann und Nico Suave) waren sie damals eh vorne dabei: ein deutscher Hip Hop-Klassiker.

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