Platz 2: Kendrick Lamar - "Mr. Morale & The Big Steppers"
"Gehört 5/5. Stellenweise leidet der hörgenuss am Kanyeismus, also krampfhaften Versuchen Kunst zu erschaffen, aber Kendrick kann halt auch Texte schreiben."
"oft wird Kendricks Musik und vor allem dieses Album als zu 'deep', zu herausfordernd, anstrengend und zu ehrlich empfunden ('es fehlen die Banger zu mitsingen' heißt es oft). Aber genau das sollte 'guter' Hip Hop sein (also deep, herausfordernd, anstrengend (weil ungeniert kritisch) und ehrlich). 'Was ist schon gut' --> Musik, die Inhalte bietet, die anregt, provoziert, schockiert, inspiriert und auch mal beflügelt. Hip Hop ist Reflexion: von Gesellschaft, Strukturen, Schicksalsschlägen und Erfahrungen. Und genau das gelingt Kendrick auf jedem seiner Alben. Doch dieses Album ist sein persönlichstes und demnach 'verwundbarstes'. Nach so viel Erfolg und Bestätung wäre es ein Leichtes 'mainstreamtagliche' Mukke zu machen und Para zu kassieren, doch genau das tat er nicht. Es ist weder erzwungen, noch anbiedernd (im Sinne des Musikmarkts oder des medialen Feuilletons), sondern tatsächlich einfach nur persönlich und ehrlich. Und als ob das alles nicht reichen würde, steckt sehr viel JAZZ in diesem Album: ein Genre, das Hip Hop geformt und geprägt hat. 5/5"
Zur Review: "Mr. Morale & The Big Steppers"
Zum Porträt: Kendrick Lamar
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