Falsche Loyalität ließ Lil' Kim 2003 vor Gericht lügen. Jetzt sprach die Jury die Rapperin des Meineids und der Verschwörung zur Falschaussage schuldig.
New York (mma) - Bei der Urteilsverkündung zeigte Lil' Kim, die mit bürgerlichem Namen Kimberly Jones heißt, keinerlei Emotion. Im Anschluss erklärte sie der Presse, von dem Urteil - schuldig des Meineids und der Verschwörung - sehr enttäuscht zu sein. Von Reue keine Spur.
Lil' Kim hatte im Jahr 2003 bei der Verhandlung zu einem zwei Jahre zurück liegenden Vorfall gelogen. Vor dem Gebäude des Radiosenders Hot 97 schossen 2001 zwei Freunde der Rapperin, Suif Jackson der damalige Manager Damion Butler, auf Mitglieder einer gegnerischen Rap-Crew. Vor Gericht sagte die Freundin des 1997 ermordeten Rap-Stars Notorious B.I.G später unter Eid aus, Butler sei damals nicht vor Ort gewesen; Jackson kenne sie nicht einmal. Eine Videoaufzeichnung des Radiosenders überführte die Hip Hop-Diva jedoch der Lüge. Außerdem gaben die beiden überführten Freunde als Kronzeugen an, doch beteiligt gewesen zu sein.
Daher leitete die Staatsanwaltschaft 2004 das Verfahren wegen Eidbruch, Verschwörung zur Falschaussage und Rechtsbehinderung gegen Lil' Kim ein. Von letzterem Vorwurf sprach sie die Jury allerdings frei. Im Gerichtssaal war die Grammy-Gewinnerin ("Lady Marmalade") während der Sitzungen selbstsicher aufgetreten. Im Schlussplädoyer unterstellte ihr der Staatsanwalt, zu glauben, sich als Star über dem Gesetz zu befinden. Kims Aussage, sich an die Schießerei nicht genau erinnern zu können, nannte er "lächerlich".
Lil' Kim könnte damit als erster weiblicher Hip Hop-Star ihren zahlreichen männlichen Kollegen hinter Gitter folgen. Ihr drohen bis zu 20 Jahren Haft. Ob sie die Zeit im Knast dann nutzt, um weiter an der Musikkarriere zu arbeiten? Rap-Legende Tupac Shakur gelang im Gefängnis schließlich sogar ein Nr. 1-Hit. Das endgültige Urteil wird am 24. Juni verkündet.
Noch keine Kommentare