Platz 9: "Blue Slide Park"
Mac Millers damals heiß ersehntes Debüt-Album ist zwar bis heute sein erfolgreichstes Unterfangen als Musiker, wurde aber schon 2011 dem Hype in keinster Weise gerecht. Wie denn auch? Der frisch volljährige gewordene Junge machte sich als "easy Mac with the cheesy raps" einen Namen und wurde auf einmal an einem lyrischen Standard gemessen, dem seine Musik zu diesem Zeitpunkt schlichtweg nicht gerecht werden konnte. "Blue Slide Park" war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dabei hat das Album, retrospektiv betrachtet, trotz offensichtlicher Schwächen durchaus seinen Charme.
"Never be too old to be chillin' at the playground": Das nach dem Spielplatz, auf dem Mac einen Großteil seiner Jugend verbrachte, benannte Tape erzählt vom unbekümmerten Lotterleben als Teenager in Pittsburgh. Partys, Freunde und Sex, der Mittelpunkt der meisten Jungs in diesem Alter, reißen als Leitmotiv für 16 Tracks bestimmt keine Bäume aus. Sie tun aber auch nur dann wirklich weh, wenn die Produktion vergleichbar unsinspiert ausfällt, was leider ein wenig zu oft geschieht. Im Umkehrschluss machen die Momente, in denen sich die Instrumentals an Macs jugendlichem Esprit orientieren und seine Hooks entsprechend noch mehr knallen, sogar richtigen Spaß. Wenn man dann, wie auf dem Closer, einen Clams Casino an die Regler stellt, blitzen sogar erste Schemen jener vorwärts denkenden Ideen auf, die Macs spätere Alben so besonders machen.
Auch "Blue Slide Park"s kritischer Rezeption ist diese Entwicklung hin zur Introspektion (unglücklicherweise) zu verdanken. Was ein Sperrfeuer an Verrissen mit einem so jungen Kerl anstellt, erfuhr seine Leber in den folgenden Jahren in ungesundem Maße. "Du bist 19, du bist aufgeregt, weil du dein erstes Album veröffentlichst -- und keiner hat einen Funken Respekt dafür, was du da gemacht hast", erzählt er 2013 dem Billboard Magazin. In der Folge greift er zum Doublecup und versinkt mehr und mehr in einer Lean-Abhängigkeit. So wirft ein nur so vor Lebensfreude strotzendes Album einen langen tragischen Schatten.
Anspieltipps: "Smile Back", "Party On Fifth Ave.", "Under The Weather", "One Last Thing"
Schwächste Songs: "Up All Night", "Loitering"
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