Serj Tankian vs. Imagine Dragons
Der Disput zwischen Serj Tankian und Imagine Dragons wegen eines Auftritts Letzterer in Aserbaidschan geht weiter.
Tankian hatte vor etwa einem Jahr bereits einen offenen Brief an Imagine Dragons geschrieben, und sie ersucht, einen geplanten Auftritt in Baku im September 2023 vor dem Hintergrund des Armenien-Aserbaidschan-Konflikts abzusagen. Ein Auftritt im Land helfe dem aserbaidschanischen Regime dabei, seine Taten zu "whitewashen", so der armenisch-stämmige Tankian.
Imagine Dragons reagierten damals nicht auf Tankians Brief und spielten das Konzert. Erneut darauf angesprochen, gab Tankian kürzlich im englischsprachigen Metal Hammer zu verstehen, er habe seither auf menschlicher Ebene keinen Respekt mehr für die Band.
Wenig später äußerte sich daraufhin Imagine Dragons-Sänger Dan Reynolds gegenüber Rolling Stone erstmals in der Sache. "Ich glaube nicht, dass man die Fans, die uns sehen möchten, für die Handlungen ihrer Regierung abstrafen sollte. Da begibt man sich schnell auf dünnes Eis. Es gibt korrupte Anführer und Kriegstreiber auf der ganzen Welt und sobald man einmal anfängt, wo zieht man die Linie?"
Tankian antwortete Anfang Juli auf seinem Instagram-Kanal: "Bei allem Respekt: Ich ziehe die Linie bei ethnischer Säuberung und Genozid. Als sie in Baku gespielt haben, hatte Aserbadschans Diktatur Bergkarabach bereits neun Monate lang in eine Hunger-Blockade gezwungen, die vom ehemaligen ICC-Chefankläger Luis Moreno Ocampo als Genozid eingestuft wurde. Würden sie auch in Nazi-Deutschlabd auftreten? Warum spielen sie nicht in Russland? Weil das nicht so populär wäre? Sie unterstützen die Ukraine, aber nicht die Armenier in Bergkarabach? Das ist schiere Heuchelei. Ich habe nichts gegen den Typen oder die Band. Ich hasse nur, wenn Künstler:innen dafür ausgenutzt werden, genozidale Diktaturen zu whitewashen."
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