Sepultura sagen Tschüss
Für Sepultura und ihre Fans war das Jahr 2024 bittersüß. Einerseits feierte die Band auf Tour ihr 40-jähriges Jubiläum, andererseits kündigten sie an, es werde ihre letzte sein. Zwar soll die wirklich finale Show erst 2026 in Brasilien stattfinden und Gitarrist Andreas Kisser verriet bereits, dass für ein kommendes Livealbum auch mindestens drei neue Songs geplant seien, doch für europäische Konzertgänger fanden die abschließenden Gelegenheiten, die Band bei Einzelkonzerten zu sehen, bereits im Oktober und November diesen Jahres statt.
Zu allem Überfluss verließ kurz vor Start der Abschiedstournee Drummer Eloy Casagrande im Februar die Band, um sich Slipknot anzuschließen. Dazu gleich mehr. Eigentlich eine gute Gelegenheit, die von vielen herbeigesehnte Reunion mit den Cavaleras anzustreben und Igor zurück auf den Drumhocker zu befördern. Die Chancen dafür stehen trotz öffentlicher Einladung der beiden Gründerbrüder seitens Kisser aber wohl eher schlecht. "Uns interessiert nicht, wer Recht und wer Unrecht hatte", so Kisser gegenüber Moshpit Passion. "Einigen werden wir uns da nie. Wir haben unterschiedliche Sichtweisen auf die gleichen historischen Ereignisse. Lasst uns einfach jammen und eine gute Zeit haben – für die Fans und für uns. Lasst uns diese fantastischen 43 oder 44 Jahre – was auch immer es bis dahin sein wird – in Frieden miteinander abschließen und danach etwas anderes machen."
Max Cavalera stellte bereits im Sommer im Interview mit Metal Injection klar, dass er nach wie vor kein Interesse an einer Wiedervereinigung mit seinen alten Bandkollegen hat. "Ich wollte eine Reunion mit meinem Bruder und das hat auch er mir gesagt, als wir vor langer Zeit zum ersten Mal wieder zusammenkamen. Für mich ist das die richtige Reunion. Es gibt für mich einfach keinen Grund, zurück zu Sepultura zu gehen. Ich weiß, dass ich damit zurückkehren würde zu mehr Stress und Dingen, die ich nicht in meinem Leben brauche. Ich sehe keine Notwendigkeit für diese Reunion. Aktuell sogar noch viel weniger, jetzt da sie sich auflösen werden. Die Band ist am Ende, während ich und Igor mit dem weitermachen, was wir wollen – mit Cavalera Conspiracy, was im Grunde der Kern von Sepultura ist. Ihr könnt Igor dieselbe Frage stellen. Er will es auch nicht. Die Leute können aufgeben, es wird nicht passieren, Mann. Es wird nicht passieren."
Max und Igor Cavalera veröffentlichten im Juni 2024 eine Neuaufnahme des zweiten Sepultura-Albums "Schizophrenia" und tourten mit ihrem eigenen Oldschool-Sepultura-Programm durch Europa.
Den Drumhocker Sepulturas übernahm derweil Greyson Nekrutman. Der erst 22-jährige US-Amerikaner hatte zuvor einige Monate bei Suicidal Tendencies getrommelt. Fun Fact: Seine Nachfolge dort trat Jay Weinberg an, dessen erzwungener Abgang bei Slipknot die Personalwechsel überhaupt erst angestoßen hatte. Mike Portnoy hatte es bereits prophezeiht:
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