Seite 2 von 23

Niklas Kvarforth macht Ärger

Bei der Shining-Show am 17. Mai 2017 in Portland fiel die Entscheidung 'gehen oder nicht gehen' recht einfach. Das Venue cancelte den Shining-Gig. Der Grund: Frontmann Niklas Kvarforth. Dass der kein Engel ist, dürfte bekannt sein, und bei einem vorangegangenen Gig in Idaho ließ er das mal wieder raushängen. Die Vorwürfe gegen ihn lauten: Begrapschen einer Frau, Abstechdrohungen, Vergewaltigungsdrohungen, schwulenfeindliche und rassistische Kommentare, Schlagen eines Besuchers, Drogen in den Drink mischen (in einer Bar vor dem Konzert) und den Hitlergruß zeigen. Letzteres passierte wohl auf der Bühne des Öfteren, Nach dem Gig gielt eine Überwachungskamera dasselbe auch noch draußen ein, kurz bevor Kvarforth in ein Handgemenge geriet.

Klar, Kvarforth liebt es zu provozieren und hat damit auch irgendwie ein Image zu verteidigen. Nur wie immer lautet eben die Frage: Wie weit kann man Provokation treiben? Das Venue in Portland, Tonic Lounge, hat nun eine klare Grenze gezogen, und das darf man durchaus respektieren. Gerade auch, wenn Kvarforths Übergriffe abseits der Bühne passieren.

Wer schon mal bei einem Shining-Konzert war, dem könnten einige der oben angeführten Dinge bekannt vorkommen. Beim Gig in München vor zwei Jahren drückte der Sänger beispielsweise Zigaretten auf Publikumshaut aus, erkundigte sich regelmäßig mit einer SM-Peitsche nach dem Befinden der Hörerschaft, griff eine Fotografin an, machte einer Frau in der ersten Reihe schöne Augen und pickte sich ihren Freund als Daueropfer heraus, das er solange immer wieder piesackte, bis die beiden genug hatten und nach einer Stunde abzogen.

Einerseits umgibt sich der Typ damit natürlich mit einer gewissen Aura morbider Faszination, nur sollte er diese auf der Bühne behalten – vor allem wenn sie gewalttätige Ausmaße annimmt. Klar, einige im Publikum gaben sich den Avancen des Shining-Sängers auch willig hin, was im Konzertkontext freilich völlig in Ordnung ist. Nur sind eben nicht alle auf dieser Linie. Am besten wärs, lieber Niklas, du konzentrierst dich einfach auf deine Musik, die ist nämlich großartig – auch live.

Seite 2 von 23

Weiterlesen

Noch keine Kommentare