Platz 15: Ghostface Killah - "Bulletproof Wallets (Oiginal Version)"
Hätte, hätte, Necklace-Kette. Nach dem superben "Supreme Clientele", als der Ghostface Killah alleine den Clan wieder aus dem Mief halbgarer Mugge zurückgebracht hatte, bleibt Tony Starks stabil auf den künstlerisch und in Teilen auch kommerziell erfolgreichen Wegen: originelle Soul-Samples, irres Storytelling, wilde Slang-Editorials ohne Sinn, Emotionen aus dem Alltag eines Rappers und Styles ohne Ende.
Der Showstopper im Gegensatz zum Vorgänger: die Sample-Freigaben. Gleich drei Ausnahmetracks - "Good Times", "The Sun" und "The Watch" - fallen den Blockaden der Rechteinhaber zum Opfer und sind nur noch in den Tiefen des Netzes zu finden. Genau diese drei Songs jedoch würden aus einem richtig guten Album einen Fast-Klassiker machen. "Good Times" ist ein hektisch-vertrackter Soul-Banger, der so gut, kreativ und intensiv über die Spulen shaket, als wäre er "Supreme Clientle"-bound. "People see me, G. Deini, hit Beenie on the cell, see me? / You need me, you read me, Casanova, get that weed to me." Auf "The Watch" flippt RZA einen Barry White-Track, während Ghost und Rae ihre Lieblingsuhr besingen, und auf "The Sun" feiern Ghost, Rae, RZA und Slick Rick die Sonne und ihre positiven Vibes. Der Beat besteht nur aus einem Loop ohne Drums. Ja, genau, Alchemist 2020 ist RZA 2001. "Yo, the sun could never be pussy, he always come out." Der totale Wahnsinn und noch heute eine Tragödie, dass die Songs nie auf diesem Album erschienen.
Zum Glück liefert Ghost auch beim offiziellen Rest ab. Er und Raekwon etablieren gleich im Opener "Maxine" über einen hektisch-funkigen RZA-Beat ihre Königswürden im drogengetränkten Storytelling. "Flowers" ist ein Kopfnicker à la Wu-Tang again and again, und "Ghost Showers" ist "Cherchez La Ghost 2". "Strawberry" ist zudem einer der größten Beats aus dem Wu-Umfeld ever. Das Album klingt auch Jahrzehnte später noch frisch und auf der Höhe der Zeit, dem Vorgänger nicht unähnlich.
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Ghostface Killah - "Bulletproof Wallets"*
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