Platz 2: Raekwon - "Only Built 4 Cuban Linx"
Das Purple Tape ist das größte Gangsta-Rap-Album aller Zeiten. Es klingt so bildgewaltig, als hätten John Woo und Martin Scorsese ein afroamerikanisches Kind adoptiert und nach Staten Island verpflanzt. Ein Film, pendelnd zwischen Gambino-Größenwahn und Corner-Hustle, zwischen Koks und Kung-Fu, zwischen "Ice Cream"-Truck und "Rainy Dayz", kurz: zwischen "Heaven And Hell". Der RZA lenkt hinter den Reglern die Geschicke, liefert harte, basslastige Beats und loopt sich durch seine gesamte Soul- und Eastern-Collection, Raekwon spielt die Hauptrolle des Drogenbosses, und Ghostface gewinnt als sein erster Leutnant, der auf den Straßen aufräumt, den Oscar als bester Nebendarsteller.
Doch ein Filmklassiker aus der Krimi- und Thrillerwelt besitzt noch drei weitere entscheidende Assets: Zum ersten bietet er nicht nur Tough Talk und Gewaltszenen, sondern zeigt auch Zweifel und Schwächen. Zum zweiten schimmert zwischen den Zeilen eine Message durch, und drittens beruht er in Teilen auf wahren Begebenheiten oder zumindest realistischen Abläufen. "OB4CL" bedient alle drei. Zwischen "Criminology" und "Glaciers Of Ice" verteilt der Don Eiscreme oder sinniert über sein Leben. Die Message: "You don't believe in Heaven 'cause we're livin' in hell", aber "why can it be all so simple then?"
Und der Reality Check? Raekwon ist neben dem RZA und Power der Boss. Zusammen händeln sie die Probleme mit anderen Gangs. Rae selbst will dieses Album "Wu Gambinos" nennen, wird aber über zwei Ecken von den echten Gambinos gewarnt. Real Gangsta move in silence. Zudem unterschreibt Mister Henchman die Street Credibilty von Rae und Ghost: "This goes for n****s who know / Wu will glow like yayo, lay low."
Na, habt ihr mitgezählt? Dann wisst ihr ja Bescheid, was jetzt kommt ...
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