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Platz 25: Method Man - "Tical 2000: Judgement Day"

Method Man will den Klassiker, er will Staten Island-Geruch, er will den künstlerischen Anspruch und die internationalen Charts stürmen. Sein "Tical"-Debüt verfehlte ersteren nur knapp, doch Nas mit "It Was Written" oder Biggie mit "Life After Death" hatten vorgemacht, dass dieser Spagat funktionieren kann. Method Man scheitert daran. "Tical 2000: Judgement Day" verliert sich zwischen Untergangsvisionen zum Millenniumsende, wirren Wu-Tang-Beats, kommerziellen Tunes, ersten Annährungen an den Def Squad-Sound von Kumpel Redman und vielen guten, aber nicht zu Ende gedachten Ideen. Weltklasse und WTF-Momente wechseln sich ab wie bei James Harden.

"Suspect Chin Music" zerreißt selbst Wu-Nerds mit seinem ultrahohen Gefiedel sämtliche Nervenstränge. "Retro Godfather" funkt auf allen Ebenen extrem ambitionslos durch die Speaker. "Torture" und "Party Crasher" suchen noch immer ihre Freshness in Beat und Reimen.

Auf der Habenseite: 4th Disciples irre Piano-Loops machen "Shaolin What" zu einem der größten Wu-Songs überhaupt. "Dangerous Grounds" bangt hart. "Sweet Love" funktioniert, und auf "Play IV Keeps" rippt Inspectah Deck selbst einen durchschnittlichen Havoc-Beat in Stücke. Ach ja, "Break Ups 2 Make Ups" mit D'Angelo ist "All I Need", Part 2 und gut. Trotzdem fragt man sich danach: Wer ist Method Man? Was will er uns sagen? Fragen, die Nas oder Biggie immer beantworteten. Meth jedoch war für seine Rolle als Aushängeschild zu introvertiert. Er war zu sehr Hip Hop und nicht Hollywood genug – trotz allen Charismas. Zudem fehlt ihm Ende der 90er die lyrische Intensität, die er sich in den 2020er Jahren wieder zurückerobern sollte.

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