Black Flag - Damaged (1981)

Ein Album rauszupicken, wird dieser Band eigentlich nicht gerecht. Black Flag waren weniger eine Studio-Truppe als eine fahrende Abrisskolonne: ewige Touren, kaputte Clubs, 20 Leute im Schuppen, die stetig zu wechseln schienen. Trotzdem: "Damaged" ist der Prototyp. Henry Rollins als neuer Frontmann schreit, als wolle er die eigene Stimme schreddern, Greg Ginn erfindet das Hardcore-Riffing neu – scharf, dissonant, so kaputt, dass es schon wieder Kunst ist.
Texte? Wut gegen Polizei ("Police Story"), Gesellschaft ("Rise Above") und gegen sich selbst ("Depression"). Dazu der alberne Nihilismus in "T.V. Party". Das Cover mit dem blutigen Spiegel passt perfekt: "Damaged" klingt, als würdest du dich selbst gegen die Wand prügeln. Lo-Fi, roh, aber eben das Blueprint für Hardcore, Grunge und alles, was später noch kommen sollte.
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