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Drangsal und das Urheberrecht

Letzte Woche ließ Max Gruber alias Drangsal eine amüsante und uns nicht unbekannte Story vom Stapel, die sich um Urheberrecht, Social Media und persönliche Befindlichkeiten dreht, ohne die wiederum selbstverständlich ein Emo-Konstrukt wie Social Media gar nicht denkbar wäre. Es geht um ein Foto, das Drangsal unerlaubterweise, wenn auch nicht vorsätzlich auf seinem Facebook-Account postete, was eine prompte Antwort des Urhebers nach sich zog.

"Neulich wurde mir ein Foto zugespielt, das ich dann für einen Post auf der Drangsal-Facebook-Seite verwenden wollte. Das Foto trug kein Wasserzeichen und ich ging davon aus, dass die Person, die es schoss (Gesetz dem Fall, dass sie denn überhaupt darauf bestünde) sich zwecks eines Credits schon melden würde – denn das lief bis dato immer so. Sofern eh bekannt packe ich letzteren freilich immer unter jedes Bild. Der Beitrag ging online und gefühlte 5 Sekunden später wurde mir von einem Mitarbeiter des Plattenlabels, bei dem ich veröffentliche, eine ellenlange Mail weitergeleitet, in der sich unser Protagonist – welcher beim betreffenden Konzert natürlich (nicht zum ersten Mal) auf der Drangsal'schen Gästeliste stand (Anm. d. Drang.) – über die Nutzung des Bildes echauffierte und forderte, dass man das Bild entweder entfernt oder ihn kärglich entlöhnt. Zeitgleich erschien ein ähnlicher Aufschrei in Form eines Kommentars unter ebendiesem meinem Post und der Herr Fotograf trat die ganze Situation noch einmal in einem von ihm verfassten Rapport via seines privaten Facebook-Accounts breit: Er respektiere mich halbwegs, schrieb er dort, das beruhe ob der Nutzung des Fotos jedoch nicht auf Gegenseitigkeit. Ich entschloss mich dem jungen Mann einfach persönlich hier bei Facebook zu schreiben und die ganze Situation zu entschärfen und aufzuklären. Ich entschuldigte mich vielmals und erklärte auch ihm, dass mir sein Foto schon so zugespielt wurde und ich die Nennung natürlich gerne nachholen werde. Er verstand, bestand jedoch trotzdem noch auf Kohle oder Löschen."

"In diesen von Social Media beherrschten Zeiten geht es mit dem Urheberrecht stetig bergab – ich als Selbstständiger Schaffender weiß, von was ich rede. Mit nur einem Klick kann man ein Foto herunterladen oder einen Screenshot davon machen und mit einem weiteren kann man eine Watermark entfernen. Ich entschied also, ihm das Geld zu geben. 50 € wollte er nun nachträglich für die Nutzung des Bilds bzw. den vergessenen Credit haben.
Long story short bzw. TL;DR: Ich habe ihm per Post in einem etwa 11,5 Kilo schweren Paket 4999 Euro-Cent Münzen zukommen lassen. Falls er darauf besteht, überweise ich den fehlenden Cent natürlich noch. Ich bin schlecht, was Konklusionen angeht, aber ich schätze, diese Geschichte verlangt eine Moral. Die ist so etwas wie: Ich bin am liebsten lieb und wohlwollend, aber ich bin halt auch ein psychotischer Choleriker mit viel Zeit. Hihi.
"


Foto-Copyright: Max Gruber

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