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Taylor Swift vs. Apple Music: "Schockierend und enttäuschend"

Das macht auf den ersten Blick recht viel Sinn, denn Taylor Swift ist nicht nur die derzeit erfolgreichste Sängerin Amerikas (ihr Album "1989" ist mit 1,2 Millionen Exemplaren das meistverkaufte US-Album in sieben Tagen seit Eminems "The Eminem Show" von 2002 – also aus einem komplett anderen Zeitalter der Musiknutzung). Sie hat schon im vergangenen November dem Apple-Rivalen Spotify die Stirn gezeigt und ihren kompletten Song-Katalog aus dem Angebot des schwedischen Unternehmens entfernen lassen.

Man sollte jedoch auch die Macht der sogenannten Indie-Labels nicht unterschätzen. Alleine schon hinsichtlich des Markt-Vorsprungs von Spotify kann es für Apple unmöglich egal gewesen sein, auf alle protestierenden Indie-Labels zu verzichten, die nach Schätzung des Guardian ein Viertel des globalen Marktes ausmachen (darunter Beggars Group, immerhin Label-Heimat von Adele).

Nun sieht es aber so aus, als habe Apple direkt auf den Aufschrei eines Superstars reagiert. Dies rückt einerseits den Rivalen Spotify in schlechtes Licht, weil der nach Swifts Streamingabsage ja einfach beleidigt in der Ecke sitzen geblieben ist. Vor allem aber ist Swift schon wieder als Fürsprecherin aller Entrechteten in den Schlagzeilen, so dass man sich kaum mehr daran erinnert, dass ja auch mal ein Thom Yorke bitterböse auf Spotify war. Und Apple Music erhält das, was man nun mal ganz dringend braucht, wenn man fünf Jahre zu spät in einen Markt eintritt: Extrem gute Promotion. Dahingehend sollten sie sich auch gleich mal überlegen, wie sie die Beatles und AC/DC ins Programm kriegen, die ja bei Spotify auch nicht existent sind.

Die grundsätzlich positive Wortmeldung der Jung-Millionärin Swift sollen diese obskuren Theorien natürlich nicht in schlechtes Licht rücken. Ihren Satz "Wir bitten Sie auch nicht um kostenlose iPhones" fand sogar Neil Tennant gut.

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