Gewalt sagt Danke und Fuck Yourself
Die Mail stammt von der lauten und meinungsstarken Gruppe Gewalt und hat mich wieder an das tolle Interview des Kollegen Heidrich von 2018 erinnert, in dem Patrick Wagner und Helen Henfling von ihrer Erfahrung erzählen, als Band in einen Club zu kommen: "Wenn wir hier zu dritt in die Location kommen, ich mit meinem roten Hemd, begleitet von zwei schönen Frauen voller Grazie und Weisheit, dann sagen die Blicke: Ah ja, und IHR seid nun Gewalt? ... Dann fragen die immer: Arbeitet ihr hier? Seid ihr die Bedienung?"
Wie es das Mail-Subject insinuiert, bedanken sich die Berliner bei allen dieses Jahr auf ihren Konzerten erschienenen Fans, die es die "11.000 km, eingepfercht zu Fünft in überteuerten Minivans" wert gewesen sind. Viele Shows seien nach eigenem Empfinden gut gewesen, "manche sehr gut. Zwei waren zum vergessen". Weiter heißt es: "Für manche Clubs und Veranstalter*innen war eine Nacht mit Gewalt etwas ganz Besonderes. Das war zu spüren, eure Aufregung und Engagement, wir fühlten uns mehr als willkommen und oft haben wir uns danach näher kennengelernt. Manche lassen sich danach ein Gewalt Tattoo stechen. Danke! In anderen Läden (wie gerne würden wir euch namentlich nennen) wurden wir wie eine von 1000 anderen Bands einer gestorbenen Kultur behandelt. Lieblos, mechanisch und einfältig. Gut, dass es euch bald nicht mehr gibt. Wir werden uns sicher nie wiedersehen. Fuck Yourself. Trotz und wegen all dem spielen wir noch ein paar Konzerte."
Es ist mir daher eine Freude, diese Konzerte als Ausgehempfehlung auszusprechen (das Gewalt-Album "Paradies" ist übrigens auch noch erhältlich):
16.07. Kassel, Tubefestival (umsonst)
22.07. AT-Villach, Woodstockenboi Festival
23.07. Stuttgart About Pop Festival
20.08. AT-Linz, Klangfestival
26.08. Berlin, Popkultur ("Du bist Gewalt" Commissioned Work)
29.10. Bayreuth, Neuneinhalb
03.-06.11. PL-Breslau, Wrozlaw Industrial Festival
18.-19.11. Berlin, Kulturbrauerei, Synästhesie Festival
Noch keine Kommentare