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Am Rock-Reißbrett entworfener Konzept-Bombast

Stattdessen trieft aus jeder Pore von "Something From Nothing" das angestrengte Verlangen, der völlig aus dem Ruder gelaufenen Marketingkampagne mit HBO-Serie und tip top Gaststars und Regisseur Grohl und Kultstudios und Neudefinition des American Songbook musikalisch irgendwas halbwegs Vernünftiges entgegen zu setzen. Am besten eben mit einem Song, der aus drei Teilen besteht, der sanft und bretthart zugleich ist, der ein bisschen anders klingt als bislang, der richtig brutal lang ist, und wo Dave richtig laut schreien darf, so dass Musikjournalisten im besten Fall von einem "Songmonster" oder einer "psychedelischen Rock-Hymne" faseln können.

Ändert sicher nichts daran, dass Grohl immer noch einer der sympathischsten Dudes im Musikbiz ist. Aber zieht man sich diesen wie am School of Rock-Reißbrett entworfenen Konzept-Bombast rein, verspürt man eher die Schmerzen, die Grohl neulich erlitten haben muss, als völlig unvermittelt die U2/Apple-Bombe hoch ging. Auf einen Schlag die Mucke in Milliarden Haushalte gespielt, weltweite Big Player-Berichterstattung und 100 Millionen mehr auf dem Konto. In Sachen Größenwahn muss der Junge aus Virginia dann doch noch viel lernen.

Die "Sonic Highways"-Doku wird hierzulande ab dem 31. Oktober (21.05 Uhr) wöchentlich auf Spiegel Geschichte ausgestrahlt.

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